Im Internationalen Vergleich liege die Schweiz im Mittelfeld, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Montag mit. In den letzten Jahre habe sie also «nicht nennenswert aufgeholt». Verglichen mit anderen inländischen Branchen sei der Digitalisierungsgrad des Gesundheitswesens gar unterdurchschnittlich.

Vor allem die Coronakrise habe die Digitalisierungslücken offengelegt. «Man denke etwa daran, wie Fallzahlen zum Teil per Fax übermittelt werden mussten», wird ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer in der Mitteilung zitiert.

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Grund für den Rückstand seien ein Mangel an Fachkräften, regulatorische Hürden sowie die geringe Priorität, die die Digitalisierung bei den Gesundheitsinstitutionen geniesse.

Pandemie hat Digitalisierung auch gefördert

Zwar habe die Coronapandemie teilweise auch einen Digitalisierungsschub ausgelöst. So hätten etwa die Arztkonsultationen übers Internet oder Telefon deutlich zugenommen. Es sei allerdings unklar, wie nachhaltig diese Beschleunigung sei, heisst es in der Mitteilung. Der Digitalisierungstrend zeige allerdings nach oben: Mittlerweile gebe es über 200 Digital-Health-Start-ups in der Schweiz.

Der Digital Health Report zeige allerdings, dass sich die Schweizer Bevölkerung - insbesondere junge Menschen - einen Ausbau der digitalen Angebote im Gesundheitsbereich wünsche. Ein «zentraler Pfeiler» dieser Digitalisierung sei das elektronische Patientendossier, das sich in den kommenden Jahren wohl durchsetzen werde.

Digital Health Report basiert laut Mitteilung auf einer übergreifenden Auswertung vorhandener Studien und einer Befragung von rund 20 Expertinnen und Experten. Er wurde unterstützt vom Pharmakonzern Roche, der Unternehmensberatungsfirma Synpulse, der Krankenkasse Swica sowie der Post.

(awp/tdr)