Facebook wird von verschiedenen Seiten vorgeworfen, zu viele oder zu wenige Beiträge zu entfernen - und einigen Politikern geht auch das Löschen von Hassrede, Terrorpropaganda und Gewalt nicht schnell genug. Das Online-Netzwerk richtet aktuell auch ein neues unabhängiges Gremium ein, bei dem Nutzer Widerspruch gegen das Löschen ihrer Inhalte einlegen können. Das gab Gründer und Chef Mark Zuckerberg ohne weitere Details in einem Beitrag in der «Financial Times» am Montag bekannt.
Zuckerberg wiederholte in dem «FT»-Beitrag seinen Aufruf an die Politik, Online-Firmen gewisse Leitplanken durch mehr Regulierung zu geben. Dazu gehöre das Recht der Nutzer, ihre Daten von einem Dienste-Anbieter zu einem anderen übertragen zu können - die sogenannte Datenportabilität.
Datendefinition als Problem
«Ohne klare Regeln zur Portabilität stiften strikte Datenschutz-Regeln Unternehmen dazu an, Informationen unter Verschluss zu halten und nicht mit anderen zu teilen, um regulatorische Risiken zu vermeiden», schrieb Zuckerberg.
Facebook machte jüngst das Ausmass der Daten, die das Online-Netzwerk von anderen Websites und Apps bekommt, für die Nutzer sichtbar und gab ihnen etwas mehr Kontrolle darüber. Zuckerberg verwies auf offene Fragen bei heutigen Regelungen. Wie entscheide man zum Beispiel darüber, wem bestimmte Daten gehörten. «Wenn ich etwas mit Ihnen teile, etwa mein Geburtsdatum, sollten Sie in der Lage sein, diese Information zu anderen Diensten mitzunehmen?»
«Ich glaube, dass gute Regulierung Facebooks Geschäft kurzfristig schaden kann - aber auf lange Sicht besser für alle sein wird, uns inklusive», schrieb der Facebook-Gründer. Zugleich werde Facebook natürlich nicht mit allen Vorschlägen einverstanden sein. So seien Millionen kleinerer Unternehmen auf Facebooks Expertise bei der Datenanalyse angewiesen.
(sda/tdr)