Die Credit Suisse stellt den Handel mit einem umstrittenen Fondsprodukt vorübergehend ein. Zeichnungen und Rücknahmen von Anteilen der Supply Chain Finance Funds würden ab dem 1. März ausgesetzt, teilte die Grossbank am Montag mit. Credit Suisse wolle damit die Interessen aller Anleger in den Fonds schützen.

Ein gewisser Teil der Vermögenswerte in den Fonds unterliege derzeit erheblichen Unsicherheiten in Bezug auf ihre genaue Bewertung. Um Nachteile für die Fonds und ihre Anleger zu vermeiden, setze das Institut neben Zeichnungen, Rücknahmen und dem Umtausch von Anteilen auch die Berechnung des Nettoinventarwerts aus.

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Kleinanleger hatten bereits zuvor keinen Zugang zu den Fonds, die Forderungen von Lieferanten an Unternehmen vorfinanziert.

Problematische Verbindung zu Stahlmagnaten

Die Fonds investierten in Vermögenswerte, die von der Londoner Finanzgesellschaft Greensill ausgewählt wurden. Am Sonntag hatte die Zeitung «Wall Street Journal» berichtet, dass Credit Suisse auslote, die Beziehungen zu Greensill zurückzufahren.

Die Bank habe Bedenken bezüglich der Beziehung von Greensill zum Stahlmagnaten Sanjeev Gupta.

Greensill hatte zuletzt versucht, bis zu eine Milliarde Dollar an frischem Kapital zu beschaffen, aber der Prozess sei wegen der Beziehung zu Gupta ins Stocken geraten. Gupta war früher Greensill-Aktionär. Credit Suisse prüfe nun auch die Option, die Fonds mit einem Volumen von zehn Milliarden Dollar aufzulösen, so die Zeitung.

Hinter Greensill verbirgt sich ein prominenter Konzern

Hinter Greensill steht der japanische Technologieinvestor Softbank. Greensill und Credit Suisse waren für eine Stellungnahme vorerst nicht verfügbar. Bereits im Vorjahr hatte Credit Suisse mit ihren Supply Chain Finance Funds für Schlagzeilen gesorgt.

(reuters/mbü)