Im dritten Jahr in Folge ist Finnland zum glücklichsten Land der Welt erklärt worden. Das geht aus dem am Freitag von den Vereinten Nationen (Uno) veröffentlichten Index hervor, der das Glücksbefinden in aller Welt misst. Wie in den Jahren zuvor dominieren skandinavische Staaten sowie die Schweiz und Neuseeland die Top Ten des Weltglücksberichts 2020.

Nach Finnland auf dem zweiten Platz befindet sich Dänemark, gefolgt von der Schweiz, die sich gegenüber dem Vorjahr damit um drei Plätze (Platz 6) verbessert hat. Im Jahre 2015 war sie gar auf dem Spitzenplatz.

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Krisenländer bilden die Schlusslichter

Deutschland landet auf der 156 Länder umfassenden Liste wie im Vorjahr auf Platz 17. Luxemburg steigt auf und steht erstmals auf Platz zehn. Das Schlusslicht der Rangliste bilden Länder, die von gewaltsamen Konflikten und extremer Armut betroffen sind: Simbabwe, der Südsudan und Afghanistan.

Die glücklichsten Länder sind jene, «in denen sich die Menschen zugehörig fühlen, in denen sie den Institutionen und einander vertrauen», erklärte John Helliwell, einer der Autoren des Berichts.

Für die Erhebung im Auftrag der Uno wurden Einwohner der 156 Länder zu ihrer Lebensqualität befragt. Dabei werden verschiedene Indikatoren zugrunde gelegt, wie das Bruttoinlandprodukt pro Kopf, soziale Unterstützung, die Erwartung an gesunden Lebensjahren, die Abwesenheit von Korruption und die Möglichkeit zu freien Entscheidungen.

Spitzenplatz der Finnen erstaunt

Der Spitzenplatz der 5,5 Millionen Finnen hat bereits in der Vergangenheit für Erstaunen gesorgt. Die Alkoholismus- und Suizidrate war dort lange hoch, was auf die langen, dunklen Winter zurückgeführt wurde. Durch umfangreiche öffentliche Gesundheitsprogramme wurde die Rate inzwischen jedoch mehr als halbiert.

Datengrundlage des Berichts sind die Jahre 2018 und 2019. Die aktuellen Einschränkungen in vielen Ländern im Zuge der Corona-Krise sind deshalb nicht mit eingeflossen.

Die Autoren gehen jedoch davon aus, dass das Glücksempfinden im Zuge der Pandemie paradoxerweise steigen könnte. Eine mögliche Erklärung sei, «dass die Menschen angenehm überrascht sind von der Bereitschaft ihrer Nachbarn und der Institutionen, sich gegenseitig zu helfen», schreiben die Autoren.

(sda/mbü)