Der Handelskonzern Metro hat nach monatelangem Tauziehen endlich den Verkauf seiner angeschlagenen Supermarktkette Real unter Dach und Fach gebracht. Der Finanzinvestor SCP habe sich mit der Metro AG auf eine 100-prozentige Übernahme von Real geeinigt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen vom Dienstagabend in Düsseldorf.

Demnach soll ein Grossteil der Real-Standorte "langfristig weiterbetrieben werden, entweder unter der Marke Real oder durch andere Einzelhändler".

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Der Vertrag steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Aufsichtsgremiums der russischen Sistema PJSFC, die die Finanzierung der Übernahme sicherstellt. Sistema teilte ebenfalls am Dienstag in Moskau mit, dass man dafür bis zu 263 Millionen Euro zur Verfügung stelle. Metro erwartet der eigenen Mitteilung zufolge einen Netto-Mittelzufluss in Höhe von 0,3 Milliarden Euro.

Damit steht die Supermarktkette mit 276 Real-Märkten, 34'000 Beschäftigten 80 Immobilien und dem Online-Shop real.de faktisch vor der Zerschlagung. SCP kündigte an, dass der Grossteil der heutigen Real-Märkte an andere Einzelhändler verkauft oder aufgeteilt werden soll. Ein Kern von etwa 50 Real-Märkten werde für 24 Monate unter der Marke Real weitergeführt. Bisher geht SCP der Mitteilung zufolge davon aus, dass etwa 30 Standorte geschlossen werden.

Die Supermarktkette war zuletzt das Sorgenkind bei dem Düsseldorfer Handelsriesen und hatte im Geschäftsjahr 2018/19 für tiefrote Zahlen bei Metro gesorgt.

Die meist auf der grünen Wiese gelegenen Hypermärkte litten seit Jahren unter den veränderten Einkaufsgewohnheiten in Deutschland. Immer öfter liessen die Kunden die Hypermärkte links liegen und kauften lieber in Supermärkten und bei Discountern in ihren Wohnvierteln.

(sda/tdr)