Das Geld, das der Bund für den Moderna-Impfstoff bezahlte, fliesst teilweise in den Lonza-Standort in Visp VS. Der Kaufvertrag enthalte einen entsprechenden Passus, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Medien in Bern.

Berset bestätigte auf die Frage eines Journalisten erneut, dass es im Frühjahr 2020 einen Brief von Lonza und eine Telefongespräch gegeben habe. Beides habe dazu geführt, dass auf technischer Ebene ein Treffen erfolgte.

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Teile der Gelder fliesst in Schweizer Produktion

Dieses Treffen habe dazu geführt, dass die Schweiz sehr rasch Gespräche und Verhandlungen mit Moderna für den Impfstoff aufgenommen habe. «Im Vertrag ist auch festgehalten, dass ein Teil der Gelder der Schweiz in die Impfstoffproduktion in Visp VS fliesst», sagte Berset.

Zudem habe er am 11. März dieses Jahres versucht, Lonza-Verwaltungsratspräsident Albert Baehny telefonisch zu erreichen - vergeblich. «Bis heute ist der Kontakt nicht zustande gekommen. Ich gehe davon aus, dass dies nun sehr rasch gehen wird.»

«Wir machen alles, was wir können»

Gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF hatte Baehny zuvor gesagt, die Türen für den Bund, eine schweizerische Impfproduktion zu fördern, seien noch immer offen. Das Angebot wollte Berset nicht per se ausschlagen.

«Wir machen alles, was wir können, um einen guten Zugang zu den Impfungen zu sichern. Alle Möglichkeiten müssen ausgelotet werden», sagte Berset. «Es wäre also heute noch möglich, eine engere Zusammenarbeit mit Lonza zu beschliessen», dies sei aber von weiteren Faktoren abhängig.

Das Parlament fordert Klärung

Das Covid-19-Gesetz müsse am 13. Juni bei der Volksabstimmung angenommen werden, weil die Regelung zur Impfstoffproduktion im Covid-Gesetz enthalten sei. Zudem sei die Regelung im Covid-Gesetz bis Ende 2022 begrenzt.

Die Kontakte des Bundes mit der Walliser Firma Lonza in Visp im Frühjahr 2020 hatten eine Kontroverse über mögliche Investitionen des Bundes in die Impfstoffproduktion ausgelöst. Im Vordergrund stand die Frage, ob der Bundesrat ein Angebot von Lonza für den Kauf einer Impfstoff-Produktion ausgeschlagen habe.

Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) wird sich mit den Kontakten des Bundes mit der Firma Lonza bezüglich der Impfstoffproduktion befassen, wie am Dienstag bekannt wurde. Dabei soll auch untersucht werden, ob die Schweiz einfacher Zugang zum Moderna-Impfstoff hätte erhalten können.

(sda/mbü)