In der Übernahmeschlacht mit Netflix um den Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery (WBD) hat der Konkurrent Paramount Skydance nachgelegt: Paramount machte am Montag ein neues Angebot für WBD, in dem das Unternehmen mit 108,4 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Paramount-Chef David Ellison rief die Aktionäre von Warner Bros Discovery auf, das «überlegene Barangebot zu prüfen.

Zuvor hatte Netflix am Freitag knapp 83 Milliarden Dollar offeriert. Laut US-Präsident Donald Trump könnte der hohe Marktanteil von Netflix im Streaming-Geschäft ein Problem bei den Übernahmeplänen für das Hollywood-Studio sein. Er verwies auf die anstehende kartellrechtliche Prüfung und sagte, er werde auch in die Entscheidung involviert sein.

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Netflix will das Studio- und Streaming-Geschäft von Warner Brothers in einem gut 82 Milliarden Dollar schweren Deal kaufen. Die Unternehmen zeigten sich überzeugt, dass die Transaktion einer Prüfung durch Wettbewerbshüter standhalten wird. Zugleich planen sie bis zu eineinhalb Jahre für den Abschluss der Übernahme ein und Netflix verpflichtete sich, Warner eine Vertragsstrafe von 5,8 Milliarden Dollar zu zahlen, falls sie an den Kartellwächtern scheitern sollte.

Paramount hätte das Nachsehen

Unterlegener Bieter wäre der Hollywood-Rivale Paramount, der erst vor wenigen Monaten von der Familie des als Trump-Unterstützer bekannten Software-Milliardärs Larry Ellison übernommen wurde. Medienberichten zufolge ging Paramount angesichts der guten Beziehungen zum Weissen Haus zuvor davon aus, sich durchsetzen zu können.

The Warner Bros. water tower is seen at Warner Bros. Studios in Burbank, Calif., Friday, Dec. 5, 2025. (AP Photo/Jae C. Hong)

Der Wasserturm von Warner Bros. bei den Warner Bros. Studios im kalifornischen Burbank.

Quelle: Keystone

Paramount wollte - anders als Netflix - den gesamten heutigen Konzern Warner Bros. Discovery kaufen, zu dem auch Fernsehsender wie CNN gehören. Der Nachrichtensender, der oft kritisch über Trump berichtet, ist dem Präsidenten ein Dorn im Auge. In den USA wurde vielfach spekuliert, das Weisse Haus könne deshalb an einem Erfolg der Ellison-Familie interessiert sein. Beim Paramount-Sender CBS gab es nach dem Kauf Änderungen in der Nachrichtenredaktion.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete zuvor, Netflix-Co-Chef Ted Sarandos habe Trump Mitte November besucht, um über die Übernahmepläne zu sprechen. Dabei seien sie sich einig gewesen, dass der Meistbietende gewinnen solle, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Trump sagte, Sarandos sei vergangene Woche bei ihm im Oval Office gewesen.

(awp/dob)