Die Schweiz hat im ersten Halbjahr 2021 Waffen für knapp 357 Millionen Franken ausgeführt. Hauptabnahmeland war Rumänien mit einem Volumen von gut 73 Millionen Franken, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Gegenüber der Vorjahresperiode gingen die Waffenexporte um 40 Prozent zurück.

Mit einem Volumen von 240 Millionen Franken gingen die meisten Exporte von Kriegsmaterial an Länder in Europa. Im Nahen Osten ging Material für 18,5 Millionen an das in den Jemenkrieg involvierte Saudi-Arabien. Die ebenfalls an diesem Krieg beteiligten Vereinigten Emirate kauften für rund 3 Millionen bei Schweizer Rüstungsfirmen ein. Insgesamt beliefen sich die Exporte nach Asien auf 32 Millionen Franken.

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Auf dem amerikanischen Kontinent nahm Brasilien Rüstungsgüter für 2 Millionen Franken ab. Waffenexporte dorthin stehen in der Kritik wegen der steigenden Gewalt in den Slums der Städte. Hauptabnehmer waren mit 40 Millionen Franken die USA. Für den ganzen Kontinent betrug das Volumen 45,5 Millionen.

In Afrika entfiel der grösste Brocken mit knapp 34,7 Millionen Franken auf Botswana. Insgesamt ging Kriegsmaterial für 38,2 Millionen Franken nach Afrika. Australien, Neukaledonien und Neuseeland kauften zusammen für 2,4 Millionen Franken Kriegsmaterial aus der Schweiz.

Bei den in der Liste aufgeführten Staaten handelt es jeweils um das Bestimmungsland, in dem die Ware «verwendet oder vor einer allfälligen Wiederausfuhr verarbeitet, veredelt oder sonst wie verarbeitet wird», wie das Seco festhält. Aktuell stehen 58 Länder auf der Liste.

Im ersten Halbjahr 2020 erreichten die Kriegsmaterialausfuhren einen Betrag 501 Millionen Franken. Über das ganze Jahr 2020 gesehen verliess Kriegsmaterial für insgesamt 901 Millionen Franken die Schweiz, ein neuer Rekord und eine Zunahme um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) ist das ein Skandal. Auch im ersten Halbjahr 2021 habe die Schweiz wieder Kriegsmaterial an Länder geliefert, die in Bürgerkriege und Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Angesichts der Exportzahlen werde einmal mehr die Wichtigkeit der Korrektur-Initiative deutlich, die Waffenexporte an solche Länder unterbinden will, schrieb die GSoA.

(sda/ske)