Den ersten Beitrag leistet Ignazio Cassis. Für die am Montag gestarteten Digitaltage 2022, die bis zum 23. Oktober dauern, kreiert der Bundespräsident am Nachmittag als erster Mitwirkender ein digitales Kunstwerk. Basierend auf diesem Anfangswerk soll über die ganze Dauer des Events das schweizweit, allenfalls gar weltweit grösste Krypto-Kunstwerk entstehen. Und die Bevölkerung kann sich daran beteiligen.

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Die Besucherinnen und Besucher wählen an einem Touchscreen verschiedene Begriffe aus, anhand derer eine künstliche Intelligenz ein Bild generiert. Die Collage aus all diesen Werken wird am Ende der Digitaltage als NFT für einen guten Zweck versteigert.

Die Bilder nutzt die Post zudem für ihre nächsten Crypto Stamps. Es wird bereits die dritte Ausgabe von digitalen Briefmarken sein. «Die ersten beiden Swiss Crypto Stamps waren ein Erfolg», sagte Nicole Burth, Leiterin Kommunikations-Services bei der Post, an der Pressekonferenz zu den Digitaltagen. Die erste Auflage mit 175’000 Exemplaren sei innert Stunden ausverkauft gewesen.

Der siebenwöchige Event ist ein Mix aus über 200 kostenlosen Veranstaltungen, Vorträgen, Workshops und Demos für die Schweizer Bevölkerung rund um das Thema Digitalisierung. Das geschieht auch physisch: Die Tage stoppen an 19 Orten in sieben Regionen mit ihren Installationen, den «Bubbles».

Die aufblasbaren Besucherzentren reisen von Austragungsort zu Austragungsort. Damit seien die Digitaltage dieses Jahr regionaler als je zuvor, sagte Diana Engetschwiler, Deputy Managing Director vom Veranstalter Digitalswitzerland. Die physischen Installationen sollen die verschiedenen Dimensionen der Digitalisierung erlebbar machen. Sie seien auf die Bedürfnisse und Fragen der Einwohnerinnen und Einwohner zugeschnitten, so Engetschwiler.

Fachkräftemangel kostet 30 Milliarden Franken bis 2030

Die Digitaltage bauen auf drei Hauptformate: Der «herHACK» widmet sich mit der Förderung von Frauen in technischen Berufen. Beim «GreenTech Startup Battle» dreht sich alles um Nachhaltigkeit. Und die «NextGen Future Skills Labs» befassen sich mit der jüngeren Generation und ihren Zukunftskompetenzen.

Gerade die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen sind für die Wirtschaft besonders wichtig. So weist eine am Montag veröffentlichte Studie zur Berufsbildung für die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) aus, dass der Fachkräftemangel in der Sparte bis 2030 einen Wertschöpfungsverlust von 30 Milliarden Franken anhäufen wird. Das entspricht in etwa der aktuellen Jahresleistung der Versicherungsbranche.

Das schwächere Wachstum der Schweizer ICT-Branche im Vergleich mit umliegenden Ländern führe also langfristig zu einer Abnahme der Standortattraktivität für ausländische Fachkräfte, so das Fazit der Studie – mit ernsten volkswirtschaftlichen Konsequenzen. «Wir spüren den Fachkräftemangel stark», sagte Rainer Baumann, COO des Migros-Genossenschafts-Bundes. Es sei noch nicht zu spät, aber Wirtschaft, Politik und Bildung müssten jetzt handeln.

Deshalb will die Branche den Nachwuchs fördern. Das soll ihrer Ansicht nach bereits im Kinder- und Jugendalter erfolgen. ICT-Fähigkeiten würden im grundlegenden Strukturwandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung zentral. Die Pro Juventute engagiert sich am Digitaltag dafür, die MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu fördern.

Dazu sagte Katja Schönenberger, Direktorin von Pro Juventute: «Die junge Generation besitzt viele Skills und Talente. Zeigen wir ihnen, wie sie diese entdecken und nutzen können.»

Über die Schweizer Digitaltage

«Zusammen gestalten wir die digitale Zukunft.» Unter diesem Motto stehen die Schweizer Digitaltage 2022. Bereits zum sechsten Mal lädt Digitalswitzerland die Schweizer Bevölkerung dazu ein, sich zu informieren, an Gesprächen teilzunehmen und konkrete digitale Fähigkeiten  zu erwerben. Vom 5. September bis zum 23. Oktober touren die Tage quer durch sieben Regionen und deren 19 Austragungsorte: Aarau, Basel, Bellinzona, Bern, Biel, Einsiedeln, Genf, Lausanne, Liestal, Lugano, Luzern, Rotkreuz, Schaffhausen, Solothurn, St.Gallen, Thun, Vaduz, Winterthur und Zürich.

Die Zusammenarbeit mit den Standortpartnern ermöglicht es Digitalswitzerland, den Einwohnerinnen und Einwohnern die Chancen der Digitalisierung mit einem auf die Regionen abgestimmten Programm näherzubringen. Vielfältige Online-Veranstaltungen ergänzen das Angebot unter www.digitaltage.swiss. Die Schweizer Digitaltage werden von zahlreichen Partnern aus der Wissenschaft und dem privaten und öffentlichen Sektor unterstützt. Hauptsponsoren sind APG|SGA, Google, Huawei und Ringier.