Südkoreas Notenbank warnt wegen der diplomatischen Spannungen mit Japan vor schweren Folgen für die heimische Wirtschaft. Die japanischen Exportbeschränkungen drohen mehr zu schaden als höhere Zölle, wie die Zentralbank am Donnerstag erklärte.

Die Auswirkungen seien bisher begrenzt, aber wenn sich die Situation verschlimmere, könnten sie grösser sein, heisst es in einem Bericht an das Parlament in Seoul. Die Folgen könnten dann schwerer wiegen als die höherer Zölle.

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Japan hat die Belieferung südkoreanischer Technologiekonzerne mit Materialien für Handys und Halbleiter beschränkt. Die Halbleiter machen etwa ein Fünftel der gesamten südkoreanischen Exporte aus. Deren Ausfuhr dürfte bis Jahresende weiter sinken, befürchtet die Notenbank.

Drei Fragen zum Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea

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Japan hat die Beschränkungen mit Sicherheitsbedenken begründet. Tatsächlich dürfte dahinter der Streit um Entschädigungen für Südkoreaner stecken, die während der japanischen Besetzung der koreanischen Halbinsel von 1910 bis 1945 Zwangsarbeit leisten mussten. Die Regierung in Tokio entschied in diesem Monat, Südkorea als erstem Land überhaupt Handelsprivilegien zu entziehen. Seoul drohte umgehend Gegenmassnahmen an, auch Bokottaufrufe gegen japanische Unternehmen folgten.

(awp/gku)