Chronische Krankheiten und das damit verbundene Leiden beeinträchtigen die Lebensqualität, wie der Verein Tag der Kranken in einer Mitteilung schreibt. Doch die Fortschritte der Medizin bei der Behandlung von Symptomen und Schmerzen würden mehr Raum schaffen für existenzielle Fragen wie "Was gibt meinem Leben einen Sinn?".
"Das Leben leben" bedeute nicht, nur das zu tun, was man wolle, ohne sich um die Folgen zu kümmern, heisst es in der Mitteilung weiter. Vielmehr gehe es um Lebensfreude und Selbstbestimmung sowie um die Frage "Was nährt und bewegt mich im Leben?". Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen solle kranken und behinderten Menschen Mut und Zuversicht geben, aber auch eine Diskussion in Gang setzen.
Cassis möchte Motto mit Leben füllen
Bundespräsident Ignazio Cassis sagte in seiner Ansprache auf Radio SRF am Sonntag, die Menschen sollten ihrem Leben selbstbestimmt einen Sinn geben, ihre Kapazitäten und Ressourcen trotz aller Hindernisse nutzen. Von einem Tag auf den anderen könne Unvorhergesehenes ein Leben auf den Kopf stellen. Seine Gedanken gingen auch an die Ukraine. Er lade zur Hilfe ein, das Motto des Tags der Kranken "lebe dein Leben" mit Leben zu füllen.
Während es für einen gesunden Menschen "einfach" und naheliegend erscheine, das Leben zu leben, sei es dies für Patientinnen und Patienten oft keinesfalls, schreibt zudem die Patientenorganisation am Sonntag in einer Mitteilung. Oft werde einem erst bewusst, was im Leben wirklich zähle, wenn man es man kurz davor sei, es zu verlieren. Die Patientenorganisation will dazu ermuntern, den Blick auf das Positive zu behalten.
Auf Funktionierendes fokussieren
Statt die Krankheit und ihre Einschränkungen die Oberhand gewinnen zu lassen, solle man sich auf das konzentrieren, was funktioniere und seine Kräfte mobilisieren, rät auch der Verein. Auch wenn dies nicht immer leicht sei.
Jedes Jahr nehmen am ersten Sonntag im März Tausende von Menschen am Tag der Kranken teil. Auf dem Programm stehen Konzerte, Besuche, Geschenke in Spitälern und Pflegeheimen, Gottesdienste und Solidaritätskundgebungen.