Trotz der Corona-Pandemie hat der amerikanische Hersteller von Elektroautos, Tesla, im zweiten Quartal dieses Jahres einen Gewinn in Höhe von 104 Millionen Dollar erzielt. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch nach US-Handelsschluss mit.

Umsatzrückgang weniger stark

Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte Tesla noch einen Verlust in Höhe von 408 Millionen Dollar gemeldet. Für Tesla ist es bereits der vierte Quartalsgewinn in Folge. Damit könnte das Unternehmen von Elon Musk nun erstmals in den renommierten Aktienindex S&P 500 aufgenommen werden.

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Der Umsatzrückgang im Quartal fiel weniger stark aus als von Experten erwartet. Für das zweite Quartal gab Tesla einen Umsatzrückgang auf 6,04 Milliarden Dollar von 6,35 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum bekannt und übertraf damit die Erwartungen.

Aktie im Höhenflug

Tesla hält am Ziel fest, bis Ende des Jahres mindestens eine halbe Million Fahrzeuge auszuliefern. Die Aktie des US-Konzerns legte im nachbörslichen Handel um 6 Prozent zu.

Es ist das erste Mal, dass Tesla vier Quartale in Folge ein Plus verzeichnet. Das ist ein Kriterium für die Aufnahme in den S&P-500. Ob dies auch geschieht, war zunächst unklar.

Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 295 Milliarden Dollar wäre Tesla einer der grössten Einzelwerte. Als Folge einer Aufnahme müssten zudem Index-Fonds rasch Tesla-Aktien kaufen - etwa 25 Millionen Stück, schätzt der ETF-Experte Ivan Cajic von Virtu Financial. Diese hätten einen Wert von grob 40 Milliarden Dollar.

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Neue Ära in der Autobranche

Tesla hat eine neue Ära in der Autoindustrie einläutetet. Dies schlägt sich auf den Aktienkurs der vergangenen Monate nieder. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um 275 Prozent gestiegen.

Im vergangenen Jahr waren es rund 500 Prozent. Die Rally hat Konzernchef Elon Musk zuletzt einen Anspruch auf einen Geldsegen von 2,1 Milliarden Dollar beschert. Der 49-jährige Manager bezieht kein Festgehalt.

Tesla beschuldigt Rivale Rivian

Tesla ist derzeit auch in einen Rechtsstreit verwickelt: Der Elektroautobauer behauptet, dass vier seiner ehemaligen Mitarbeiter hochsensible firmeneigene Informationen herausgaben, als sie für das rivalisierende Kalifornier Startup Rivian arbeiteten.

«Die Veruntreuung von Teslas konkurrenzfähigen, nützlichen vertraulichen ist offensichtlich falsch und riskant», heisst es in der Klage, die beim Staatsgericht im kalifornischen San Jose eingereicht wurde.

Rivian, bei dem auch Amazon und Ford mit beteiligt sind, wies die Anschuldigungen zurück. Das Unternehmen verlange von allen neuen Mitarbeitern eine Bestätigung, «dass sie das geistige Eigentum früherer Arbeitgeber nicht in die Systeme von Rivian eingeführt werden», schreibt das Unternehmen.

Rivian plant die Aufnahme der Produktion seines ersten batterieelektrischen Pickup-Trucks und SUVs bis Mitte 2021. Das Unternehmen verspricht eine Reichweite von mehr als 400 Meilen. Auch Tesla möchte seinen «Cybertruck» im nächsten Jahr lancieren.

(sda/bloomberg/tdr)