Das Projekt für die «Facebook»-Digitalwährung Libra schreitet trotz dem heftigen internationalen Gegenwind voran. Die Libra Association wird sich am Montag in Genf treffen und einen Verwaltungsrat für die Vereinigung wählen. Zudem sollen die Mitglieder einer Charta zustimmen, welche die Grundsätze des Projekts festlegt.

Die Grundidee und auch der Zeitplan für das Projekt einer Digitalwährung seien weiterhin unverändert, erklärte eine Libra-Sprecherin am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. So werde der Start der Digitalwährung nach wie vor gegen Ende des ersten Halbjahres 2020 angestrebt, zudem solle die Libra Association bis zu diesem Datum auf rund 100 Mitglieder aufgestockt werden.

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Einige Initiatoren sind ausgestiegen

Bei Ankündigung des Libra-Projekts Mitte Juni umfasste dieses 28 Gründungsmitglieder. Neben der Initiatorin Facebook waren dies auch Internet- und Finanzkonzerne wie Spotify, Uber, Mastercard, Visa oder Paypal.

In der Folge der andauernden und heftigen Kritik von Politikern und Regulatoren ist es allerdings in der Allianz zu Rissen gekommen. Vergangenes Wochenende hatte Paypal den Austritt aus dem Libra-Projekt bekanntgegeben, ohne näher auf seine Bewegggründe einzugehen. Laut US-Medien zeigen sich auch die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard über den politischen Widerstand besorgt.

Der Leiter des Libra-Projekts, David Marcus, hatte im September in einem Interview erklärt, dass die Libra Gesellschaft derzeit ein operatives Team aufbaue. Das Libra-Projekt solle noch bis Ende Jahr von Facebook geführt werden und dann an die Libra Association übergehen.

(awp/tdr)