Wie sieht die Schweizer Bevölkerung die Massnahmen des Bundesrates? Dies zeigt eine am Samstag veröffentlichte Umfrage von gfs.bern im Auftrag der Tageszeitungen «Blick», «Le Temps» und «Corriere del Ticino». Befragt wurden 25'000 Leute.

Eine erste Frage war: Wie stark schadeten die Massnahmen der Schweiz wirtschaftlich im Vergleich zum gesundheitlichen Schaden, den gewisse Menschen erlitten haben?

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43 Prozent denken, dass der Wirtschaft zu stark oder eher zu stark geschadet wurde.

Deutlich weniger, nämlich bloss 15 Prozent halten den gesundheitlichen Schaden für zu gross oder eher zu gross.

42 Prozent denken, dass es eine gute Balance zwischen den Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und den wirtschaftlichen Einschränkungen gab.

Mit anderen Worten: Der verordnete Lockdown des Bundesrates wird von einer grossen Zahl von Menschen als wirtschaftlich zu desaströs bewertet im Vergleich zum Vorteil, den die Bevölkerung gesundheitlich daraus zog.

Etwas mehr Staatsrettung wäre gut gewesen

Weitere Frage: Fand der Bundesrat das richtige Mass für den Einsatz von Steuergeldern zur Kompensation der wirtschaftlichen Nachteile des Lockdowns?

48 Prozent finden, ja, gerade das richtige Mass. 30 Prozent der Befragten hätten sich mehr gewünscht, 22 Prozent weniger. Das heisst, etwas mehr Hilfe wäre besser gewesen. Ein starkes Thema war die fehlende Hilfe für die indirekt betroffenen selbstständig Erwerbenden. Ungelöst ist bis heute die Frage, wer den Verlust aus den vom Bund gesperrten Mietlokalen trägt. 

Freiheit gerade im richtigen Mass eingeschränkt

Und schliesslich die Frage nach der Freiheit. Finden die Leute, dass die Einschränkungen im Mass richtig erfolgten? 49 Prozent beurteilen die Situation bezüglich Freiheit und Einschränkung als ausgewogen. 26 Prozent hätten sich weniger Vorschriften gewünscht, 25 Prozent wollten mehr, das heisst eine stärkere Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Anders gesagt: In diesem Punkt fand der Bundesrat wohl gerade das richtige Mass an Freiheit und Einschränkung.

Die Details und weitere Fragen und Antworten finden sich bei «Blick».

BERN, 14.8.2019. Andreas Valda, Redaktor Handelszeigung. Foto: Daniel Rihs / 13 Photo
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