In der Nähe des Bahnhofs der Waadtländer Hauptstadt stehen seit mehreren Monaten Bauzäune, doch dahinter tut sich nichts. Die Kernarbeiten zur Modernisierung des Bahnknotens konnten wegen fehlender Genehmigungen nicht beginnen. Diese sollten bis Ende des Jahres eintreffen, doch daraus wird nun nichts mehr.

Das BAV, das für die Genehmigung der Arbeiten zuständig ist, gab am Dienstag bekannt, dass es Teile des Dossiers an die SBB - die Bauherrin - zurückschickt und sie insbesondere auffordert, die statischen Aspekte der geplanten Strukturen unter den Bahnsteigen und dem Bahnhofsplatz zu überarbeiten.

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Technische Mängel

Das Amt weist auf "technische Mängel" hin und ist der Ansicht, dass die von den SBB eingereichten Pläne und Berechnungen nicht belegen, dass die Struktur des neuen Bahnhofs "statisch sicher sein wird". Die SBB müssten diese Bereiche überarbeiten, vor allem um die Sicherheit und die Lebensdauer der zu bauenden Elemente zu verbessern, was von den SBB nicht in Frage gestellt werde, so das BAV.

Einige bereits laufende Bauabschnitte können fortgesetzt werden. Dazu gehören die Arbeiten an den Bahngleisen, der Bau des Parkhauses und die Instandsetzung verschiedener Bauwerke. Das Herzstück des Bauwerks bleibt jedoch stehen.

Erneute Berechnungen

Die SBB erklärten, dass sie die Verschiebung dieser Arbeiten "bedauere". Für die Ausarbeitung der Dossiers habe sie sich "auf das Know-how mehrerer anerkannter Ingenieurbüros in der Schweiz gestützt". Ausserdem habe sie Experten beauftragt, die Dossiers zu überprüfen und zu validieren.

Aufgrund der Forderungen des BAV beauftragten die SBB einen weiteren externen Experten. Dieser brachte "eine Reihe von Elementen zur Sprache, die eine Vertiefung und zusätzliche Studien erfordern".

Wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird, ist noch nicht genau abschätzbar. Die Bauherrin erinnerte daran, dass der Umbau des Bahnhofs Lausanne "ein äusserst anspruchsvolles und komplexes Projekt" sei und versicherte, dass ihre Teams "mit Hochdruck" daran arbeiteten, die entstandenen Verzögerungen so gering wie möglich zu halten.

Mindestens zwölf Monate Verzögerung

Für das BAV ist eine Verschiebung um "mehrere Monate unvermeidlich". Die Waadtländer Regierung und die Stadt Lausanne reagierten verärgert auf den Entscheid. Sie rechnen mit einer Verzögerung der Bauarbeiten "um mindestens zwölf Monate".

Der Kanton und die Stadt erinnern daran, dass sie bereits im November 2021 Alarm geschlagen hatten. Anfang 2022 hätte eine straffere Organisation zwischen dem BAV und den SBB den Beginn der Arbeiten an dieser strategischen Baustelle vor Ende des Jahres ermöglichen sollen. Vergebens.

"Die Arbeiten hätten ursprünglich bis 2025 abgeschlossen sein sollen, doch bis dahin werden sie kaum begonnen haben", stellen Kanton und Stadt fest und sprechen von einer Verzögerung "von fast zehn Jahren gegenüber der ursprünglichen Planung".

"Schlag ins Gesicht"

Nach diesem "Schlag ins Gesicht" ersuchten der Staatsrat und die Stadtverwaltung um eine dringliche Unterredung mit der Vorsteherin des Eidgenössischen Verkehrsdepartements, Simonetta Sommaruga. Sie möchten mit ihr die "besonders schädlichen" Folgen dieser erneuten Verschiebung für den Westschweizer Schienenverkehr besprechen.

Sie fordern den Bundesrat auf, "unverzüglich das Ausmass der Krise zu erkennen, die den Eisenbahnknoten Lausanne-Renens und das gesamte SBB-Netz in der Westschweiz betrifft". Die Behörden erinnern daran, dass diese Verschiebung nur wenige Monate nach der Einstellung der Wako-Technologie, die die Reisezeit Bern-Lausanne verkürzen sollte, erfolgt.

Zusätzliche Mittel

Diese Situation sei bedauerlich für die Anwohner, die Geschäftsleute und die Benutzer des Bahnhofs. Der Entscheid verzögere nicht nur die Inbetriebnahme der neuen Bahnsteige, sondern auch der neuen Tunnels für die Metrolinien m2 und m3.

Der Waadtländer Staatsrat und die Stadt Lausanne möchten nun mit Bundesrätin Sommaruga "zusätzliche Mittel" definieren, die "freigegeben werden könnten, um die künftigen Auswirkungen, insbesondere auf das Fahrplanprojekt 2025, zu begrenzen". Sie fordern die SBB und das BAV zudem auf, sich mit den nötigen Ressourcen und Kompetenzen auszustatten, um eine Taskforce zu bilden und die Anforderungen an die Experten abzuklären.