Der Güter- und Personenverkehr ist mit fast 30 Prozent der Treibhausgasemissionen einer der Verursacher der globalen Erwärmung. In den Alpen zeige sich dieser doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt mit direkten Auswirkungen, die kaum eine andere Region in Europa kenne, sagte die Direktorin des Bundesamtes für Raumentwicklung, Maria Lezzi, an der Konferenz am Donnerstag in Brig.

"Darum ist es sinnvoll, dass wir gemeinsam handeln, um die Mobilität im Alpenraum klimafreundlicher zu gestalten", fügte sie hinzu. Lezzi vertritt die Schweiz an dieser Tagung, weil Bundesrätin Simonetta Sommaruga diese Woche wegen gesundheitlichen Problemen ihres Ehemanns unabkömmlich ist.

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Auf Initiative der Schweiz haben sich die Umwelt- und Verkehrsminister der Alpenländer (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien, Liechtenstein und Monaco unter dem Namen "Simplon-Allianz" verpflichtet, gemeinsam konkrete Massnahmen in den Bereichen Güter- und Personenverkehr sowie Tourismus- und Freizeitmobilität zu ergreifen. Dazu gehören beispielsweise ein alpenweites ÖV-Abo, mehr Elektro-Tankstellen, die Förderung von Nachtzügen sowie ein Label für CO2-neutrale Reiseziele.

Am Donnerstag waren Vertreter der acht Länder in Brig. Das Abkommen hätte vertraglich bindend sein sollen, doch der italienische Vertreter unterzeichnete das Dokument nicht.

Vorbehalte wegen Formalitäten

"Das Land stellt die Allianz oder den Aktionsplan nicht in Frage", erklärte ein Sprecher des Bundesamts für Raumentwicklung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und wies darauf hin, dass der italienische Minister sich nicht dazu äussern wolle. Das Problem sei formaler Natur und hänge mit der derzeit stattfindenden Bildung der neuen italienischen Regierung zusammen, hiess es.

Die Simplon-Allianz vereint die Mitgliedsstaaten der Alpenkonvention und vom Zürich Prozess. Beide Gremien werden in diesem Jahr von der Schweiz geleitet. Der Vorsitz der Alpenkonvention wurde im Rahmen der Tagung turnusgemäss von der Schweiz an Slowenien übertragen. Das Präsidium des Zürich Prozesses wechselte von der Schweiz zu Frankreich.