Der Verkaufspreis von 40 Millionen Dollar, der am Dienstag für die Spinnen-Plastik von Louise Bourgeois erzielt wurde, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu toppen sein. Aber auch weitere Werke von Künstlerinnen gingen für sehr hohe Preise über die Galerien-Tresen, wie der am Mittwochabend veröffentlichte Verkaufsreport des zweiten Messetags zeigte.

So verkaufte die New Yorker Pace Gallery das 1961/62 entstandene Gemälde «Bergerie» der 1992 verstorbenen US-Künstlerin Joan Mitchell für 16,5 Millionen Dollar. Damit hat das Bild aus der Tradition des Abstrakten Expressionismus seinen Wert innerhalb von sieben Jahren verdreifacht: 2015 hatte es bei einer Auktion von Christie’s bei 5,5 Millionen Dollar den Zuschlag erhalten.

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Hohe Preise wurden auch für zwei gemalte US-Flaggen der 2014 verstorbenen amerikanischen Künstlerin Elaine Sturtevant erzielt: Am Mittwoch verkaufte die Gray Gallery aus Chicago das Gemälde «John’s Flag» für 3 Millionen Dollar. Tags zuvor hatte die Londoner Galerie Thaddaeus Ropac ein kleineres Werk mit demselben Motiv für 1,4 Millionen verkauft.

Diese hohen Preise sind aussergewöhnlich, weil Sturtevant mit ihren Flaggen bewusst als Nachahmerin agiert hatte. Die Bilder erinnern nämlich frappant an die Flaggen-Gemälde des 1930 geborenen US-Pop-Art-Künstlers Jasper Johns, was im Titel der Werke ja auch deklariert wird. Sturtevant machte sich einen Namen mit Aneignungen von ikonenhaften Werken von Marcel Duchamp über Joseph Beuys und Andy Warhol bis eben zu Jasper Johns.