Beim Backwarenkonzern Aryzta ist CEO Michael Schai mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Der Verwaltungsrat und Schai seien zum Schluss gekommen, dass ein Führungswechsel im Interesse des Unternehmens und seiner Anspruchsgruppen liege, teilte Aryzta am Mittwoch mit.

Verwaltungsratspräsident Urs Jordi übernimmt interimistisch die Leitung des Unternehmens und führt beide Funktionen in Personalunion weiter. Damit wolle der Verwaltungsrat sicherstellen, dass die Konzernstrategie konsequent umgesetzt werde, hiess es weiter.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Michael Schai, neuer CEO von Aryzta

Ist per sofort als CEO von Aryzta zurückgetreten: Michael Schai.

Quelle: PD (Pressedienst)

Schai war erst seit Anfang Jahr im Amt. Jordi hatte die Doppel-Führungsrolle bereits von September 2020 bis Ende 2024 inne.

Prognosen bestätigt

Zur finanziellen Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025 erklärte Aryzta: Das organische Umsatzwachstum soll weiterhin im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Das Management erwartet ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBITDA) von mindestens 300 Millionen Euro nach 320,9 Millionen im Vorjahr. Die detaillierten Umsatzzahlen für das dritte Quartal sollen planmässig am 20. Oktober veröffentlicht werden.

Bislang hiess es, Aryzta wolle bis 2028 jährlich um 3,5 bis 4,5 Prozent wachsen - organisch und ohne grössere Übernahmen. Gemäss den im Frühling ausgegebenen neuen Mittelfristzielen peilte der Konzern eine EBITDA-Marge von über 15 Prozent sowie ein organisches Umsatzwachstum über Marktniveau an. Die Nettoverschuldung will das Unternehmen bis 2028 auf das 1,5- bis 2,0-Fache des EBITDA senken.

Der leitende unabhängige Verwaltungsrat Heiner Kamps spricht in der Mitteilung von einer «klaren und geeinten Entscheidung im besten Interesse der Aktionäre und der Unternehmensleistung». Man habe eine erprobte Führung installiert, um Wert für die Aktionäre zu schaffen.

Aktienkurs eingebrochen

Interimschef Urs Jordi erklärte, die Veränderungen seien rechtzeitig und aus einer starken finanziellen Position heraus erfolgt. Ziel sei es, die Geschäftsentwicklung wieder auf Kurs zu bringen, die Performance zu verbessern, Mittelzuflüsse zu erhöhen und die zugesagte Kapitalrückführung an die Aktionäre umzusetzen.

Der Aktienkurs des Unternehmens brach seit Anfang Juni um rund 30 Prozent ein. Aryzta hatte im ersten Halbjahr 2025 den Umsatz gesteigert, die Profitabilität war unter anderem wegen gestiegener Rohstoffpreise aber gesunken. Der Reingewinn brach um fast 16 Prozent auf 49,1 Millionen Euro ein. Das Unternehmen kämpfte zuletzt mit einer eher zurückhaltenden Konsumstimmung und verspäteten Preisanpassungen an gestiegene Rohstoffkosten.

(sda/dob)