Ausgangspunkt der neuen Studie war die Entwicklung in den USA, wie das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern am Montag mitteilte. In den Vereinigten Staaten haben soziale Aufstiegschancen demnach seit den 1980er-Jahren spürbar abgenommen.
Um herauszufinden, ob dies auch in der Schweiz der Fall ist, untersuchten die IWP-Forschenden die Einkommen von Geschwistern. Diese teilen sich nicht nur das Elternhaus, sondern wachsen meist im gleichen sozialen Umfeld auf, besuchen ähnliche Schulen und bewegen sich in vergleichbaren Netzwerken, wie das IWP erklärte. Je ähnlicher das Einkommen von Geschwistern, desto stärker wirkt das familiäre Umfeld - und desto geringer ist die sogenannte soziale Mobilität.
Ausserordentlich hohe soziale Mobilität
Dabei kamen sie zum Schluss, dass nur rund 17 Prozent des Einkommen in Durchschnitt auf die familiäre Herkunft zurückführen sind. In den vergangenen vierzig Jahren ist dieser Wert laut der Studie nie über 21 Prozent gestiegen.
Die Schweiz weise damit eine im internationalen Vergleich ausserordentlich hohe soziale Mobilität auf, so das IWP. «Sogar höher als in den vielgelobten skandinavischen Ländern und deutlich über dem US-amerikanischen Niveau.»