Ein Grossinvestor der britischen Bank Barclays hat sich von einem Anteilspaket im Wert von umgerechnet 1,02 Milliarden Euro getrennt. Über Nacht verkaufte der nicht genannte Aktionär über die US-Investmentbank Goldman Sachs 599 Millionen Aktien des Bankhauses an institutionelle Investoren, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Anteil von 3,6 Prozent des Grundkapitals.

Der Preis lag mit 1,50 Pfund je Aktie gut sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom Montag. Die Barclays-Aktie büsste daraufhin mehr als drei Prozent ein. Bereits am Montag waren Barclays-Titel um vier Prozent gefallen.

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Nach Daten des Finanzinformationsdienstleisters Refinitiv hat sich die US-Investmentfirma Capital Group am Montag von 399 Millionen Barclays-Papieren getrennt. Unklar ist aber, ob dies im Rahmen der Platzierung über Goldman Sachs geschah. Die Capital Group lehnte eine Stellungnahme ab. Der katarische Staatsfonds QIA (Qatar Investment Authority) und der US-Vermögensverwaltungsriese Blackrock halten ebenfalls rund drei Prozent an Barclays. Blackrock wollte sich nicht äussern. Bei QIA war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Der Anteilsverkauf kommt für Barclays zur Unzeit. Am Montag war bekanntgeworden, dass die britische Bank einen geplanten Aktienrückkauf wegen Verlusten aufgrund einer Verkaufspanne bei strukturierten Produkten verschiebt. Der Fehler wird Barclays voraussichtlich rund 450 Millionen Pfund kosten.