Diese liessen sich allerdings verändern, wie der Bauernverband, der Biolandbau-Verband Bio Suisse und der Label-Verband IP-Suisse am Donnerstag auf einem Hof in Pieterlen BE erklärten. Beim Rückgang der Pflanzenbauflächen und -erträge handle es sich um eine anhaltende Entwicklung, sagte der Bauernverbands-Pflanzenbauleiter David Brugger gemäss Communiqué.
Quinoa-Programm gestoppt
Schwer hätten es neue Kulturen wie Kichererbsen, Quinoa oder Linsen. Hafer für Pflanzenmilch oder Frühstücksflocken, Hartweizen für Pasta oder Brotgetreide und Kartoffeln bekundeten zunehmend Schwierigkeiten. Grund sei die preisliche Konkurrenz aus dem Ausland.
So stellte IP Suisse das Quinoa-Programm ein, wie Geschäftsführer Christophe Eggenschwiler erklärte. Quinoa gibt es im Detailhandel weiterhin, aber aus dem Ausland. Einen Nische findet das einheimische Pseudogetreide aus den Anden noch in der Direktvermarktung.
Den Preisdruck spürt zum einen auch der Biolandbau, etwa beim Hafer. Zum anderen ist der Anbau schwieriger, weil Biohöfe ohne synthetischen Pflanzenschutz auskommen, wie Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli ausführte.
Konsumenten gefordert
Bauernverbands-Direktor Marin Rufer führte die Probleme auf die fehlende Wirtschaftlichkeit zurück. Bei vielen innovativen Kulturen fehle der Grenzschutz. Zudem steige das Anbaurisiko wegen des Klimawandels und der Lücken bei Pflanzenschutzmitteln. Letztlich müssten die Preise nicht nur die Produktionskosten decken, sondern auch erlauben, schlechte Jahre aufzufangen.
Die Landwirtschaft und Verarbeitungsbetriebe wie Mühlen möchten mehr pflanzliche Lebensmittel auf den Markt bringen. Letztlich müssten aber die Rahmenbedingungen stimmen und die Wertschöpfungskette bis hin zu den Konsumenten mitziehen.