Das Bezirksgericht in Tokio befand den US-Amerikaner Greg Kelly (65) am Donnerstag für schuldig, Geldbezüge für Ghosn zu niedrig beziffert zu haben.

Der Richter verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von sechs Monaten, die für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt ist. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre Gefängnis für den früheren Manager gefordert. Mit dem Urteil kann Kelly nun unverzüglich in die USA zurückkehren.

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Am 19. November 2018 waren er und sein früherer Chef Ghosn in Tokio festgenommen worden. Während Kelly in Japan blieb, floh Ghosn unter abenteuerlichen Umständen in einem Privatjet nach Beirut. Er war in einer Kiste für Musikinstrumente versteckt gewesen.

Zwei an Japan ausgelieferte Amerikaner, die ihm zu seiner spektakulären Flucht verholfen hatten, waren vergangenes Jahr von einem Gericht in Japan zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Der frühere Elite-Soldat Michael Taylor muss zwei Jahre einsitzen, sein Sohn Peter ein Jahr und acht Monate. Die beiden hatten sich vor Gericht schuldig bekannt.

Kelly hatten bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis gedroht. Sein Ex-Chef Ghosn hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen und sprach von einer Verschwörung bei Nissan gegen ihn.

Ghosn hatte einst den Autokonzern vor der nahen Pleite gerettet und die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi geschmiedet. Japan bemühte sich um seine Auslieferung - doch hat es mit dem Libanon kein Auslieferungsabkommen. Wegen der Flucht gibt es keinerlei Aussicht, dass Ghosn in Japan eines Tages der Prozess gemacht werden könnte.