Der US-Finanzkonzern Citigroup hat nach bislang vergeblichen Verkaufsversuchen angekündigt, mit der Abwicklung seines Filialgeschäfts in Russland zu beginnen. Citi teilte am Donnerstag mit, 15 Niederlassungen mit rund 2300 Beschäftigten im Land zu schliessen.

Das Geldhaus hatte bereits 2021 angekündigt, sich aus Russland zurückziehen zu wollen. Nach dem Einmarsch in die Ukraine - als viele andere Banken ihre Geschäfte in Russland stoppten - verkündete Citi im Frühjahr, die Bemühungen zu intensivieren.

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Allerdings findet die Bank keine Käufer für ihr Russland-Geschäft, das sich durch den Krieg und Sanktionen zum Problem entwickelt hat. "Wir haben in den vergangenen Monaten mehrere strategische Optionen ausgelotet", sagte Citi-Managerin Titi Cole nun.

Angesichts «vieler erschwerender Faktoren» sei inzwischen aber klar, dass die Abwicklung des Geschäfts am meisten Sinn mache. Die US-Bank rechnet mit Kosten von 170 Millionen Dollar in Verbindung damit, die jedoch über die nächsten 18 Monate gestreckt anfallen dürften.

Dem «Wall Street Journal» zufolge scheiterten Verhandlungen über einen Verkauf an die russische Bank VTB aufgrund der Sanktionen. Nach eigenen Angaben war Citi Ende Juni insgesamt noch mit einem Geschäftsvolumen von 8,4 Milliarden Dollar in Russland engagiert.

Die Bank ist dort deutlich stärker vertreten als ihre US-Konkurrenten. Citi hat bereits Rückstellungen von rund zwei Milliarden Dollar gebildet, um sich gegen Kreditausfälle und Abschreibungen in Russland sowie weitere Belastungen durch den Krieg in der Ukraine abzusichern.

(SDA)