Die Eigentümer des britischen Boulevardblatts «Daily Mail» stehen vor einer 500 Millionen Pfund schweren Übernahme der britischen Zeitung «The Telegraph». Die beiden Eigentümergesellschaften erwarteten einen schnellen Abschluss der derzeitigen Verhandlungen, um den Deal zu finalisieren und ihn der Aufsichtsbehörde zu übermitteln, schrieb die Nachrichtenagentur PA.
Der Deal kommt, nachdem die konservative Vorgängerregierung einen Verkauf der 170 Jahre alten Zeitung an einen Finanzinvestor blockiert hatte, der mehrheitlich von Eigentümern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kontrolliert wird.
Die nun an einem Kauf interessierten britischen Eigentümer der «Daily Mail» gehen davon aus, dass der Deal von der zuständigen Aufsichtsbehörde abgesegnet werde, da man «die Regeln zur Einflussnahme ausländischer Staaten einhalten werde und weder staatliche Auslandsinvestitionen noch ausländisches Staatskapital in der Finanzierungsstruktur enthalten seien».
Eine Fusion von «Daily Mail» und «The Telegraph» würde der «Financial Times» zufolge die britische Medienlandschaft neu sortieren und eine neue dominante Stimme im rechten politischen Lager schaffen - und das zu einer Zeit, in der die rechtspopulistische Partei Reform UK seit Monaten an Popularität gewinnt und Meinungsumfragen mit weitem Abstand anführt.
Bevor der Deal über die Bühne gehen kann, muss noch die Aufsichtsbehörde zustimmen, auch im Hinblick auf möglicherweise problematische Machtkonzentrationen im Medienmarkt.
