Die Teilnehmer der Kundgebung waren aus allen Landesteilen angereist, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Von der Politik verlangten sie rasche Massnahmen zur Senkung der Prämienlast. Zudem müssten Mieterinnen und Mieter vor Missbrauch und überzogenen Renditen der Immobilienwirtschaft geschützt werden.

Zur Kundgebung aufgerufen hatten die SGB-Gewerkschaften, Travail.Suisse-Verbände, SP, Grüne sowie der Mieterinnen- und Mieterverband. Sie gingen von gegen 20'000 Demonstrierenden aus. Den Umzug durch die Innenstadt zum Bundesplatz mussten sie kurzzeitig zweiteilen, um den Zeitplan einigermassen einhalten zu können.

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«Alles wird teurer - Löhne und Renten rauf!» stand auf einem der vielen mitgeführten Transparente zu lesen. «Steigende Profite, sinkende Löhne? Nicht mit uns!» lautete ein anderer Slogan. Eine Frau hatte auf ein Stück Karton geschrieben, sie habe es satt, sich zu fragen, ob sie den geliebten Job aufgeben solle, nur um endlich einen anständigen Lohn zu erhalten.

«Zeit für höhere Löhne»

Auf dem Bundesplatz stimmte Pierre-Yves Maillard, der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, die Demonstrierenden auf den Lohnherbst ein. Die Realeinkommen der Arbeitnehmenden seien 2023 zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Eine vierte Minus-Lohnrunde müsse verhindert werden.

Die Zeit sei reif für höhere Löhne. Die Arbeitslosigkeit liege bei zwei Prozent und die Gewinne und Dividenden seien so hoch wie nie zuvor. In dieser Situation müsse garantiert sein, dass die Löhne den Lebenshaltungskosten entsprächen.

Gefragt seien generelle Lohnerhöhungen, welche über die Steigerungen von Prämien, Mieten, Strom und die allgemeinen Preisanstiege hinausgingen, hiess es im gemeinsamen Communiqué der Organisatoren. Es sei genug Geld vorhanden, damit alle mit ihrem Einkommen über die Runden kommen könnten.

Kampf gegen hohe Prämien und Mieten

«Unerträglich» werde die Belastung durch die Krankenkassenprämien. Was es dringend brauche, seien höhere Prämienverbilligungen zur Entlastung der unteren und mittleren Einkommen - und nicht Steuersenkungen für Vermögende und Gutverdienende.

Auch die Explosion der Mietzinse müsse gestoppt werden, und zwar durch eine Deckelung der möglichen Erhöhungen. Reformbedarf bestehe zudem im Strommarkt. Hier müsse die Praxis ein Ende haben, dass die Risiken über Preiserhöhungen auf die Konsumenten abgewälzt würden und die Grosskonzerne gleichzeitig Milliardengewinne einstrichen. (SDA)