«Es ist mir lieber, wenn es wärmer wird als kälter», sagte der Politiker der grössten Schweizer Partei der «NZZ am Sonntag». Plötzlich würden in den hiesigen Breitengraden neue, ertragreiche Pflanzenarten warten. Zudem würde sich die Vegetationsperiode verlängern.

Zu den negativen Auswirkungen der Erwärmung wie etwa längere Trockenperioden im Sommer oder Extremwetter-Ereignisse mit Fluten im Herbst sagte Dettling: «Das müssen wir akzeptieren und das Geld dort investieren, wo es Sinn ergibt. Wir können neue, gegen die Dürre resistentere Sorten züchten. Wir können die Wasserfassungen ausbauen und vieles mehr.»

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Massnahmen für weniger Treibhausgase bringen nach Ansicht des SVP-Politikers «kaum etwas». «Viel wichtiger ist es, dass wir uns anpassen. Das macht die Menschheit seit Jahrtausenden.» Eine Diskussion über Gut oder Schlecht bringe nichts. «Wir können den Klimawandel nicht aufhalten.» Das Klima habe sich über die Jahrhunderte immer wieder geändert.

«Werde SVP nicht auf Ja-Kurs trimmen»

Ihn störe, dass mit Klimamassnahmen die Leute abzockt würden, sagte Dettling weiter. «Man verteuert den Strom, den Treibstoff und hat das Gefühl, damit das Klima zu ändern. Das ist Scharlatanerie.»

Dettling stellt sich auch weiterhin gegen das neue Stromgesetz, das am 9. Juni zur Abstimmung gelangt - und damit gegen den dossierverantwortlichen Parteikollegen Albert Rösti im Bundesrat. «Ich werde die SVP nicht auf einen Ja-Kurs trimmen.»

Dettling kritisiert, dass sich die Umweltverbände nicht an Abmachungen halten würden und schon beim ersten Wasserprojekt beim Triftgletscher Einsprachen eingereicht hätten. Mit dem Energie-Mantelerlass sollen sowohl Wasserkraftwerke als auch alternative Energien ausgebaut werden. Ein Bündnis von Umweltschützern und Windkraftgegnern ergriff das Referendum.

Die SVP fasst die Parole am 23. März. An der Delegiertenversammlung soll auch Dettling zum Parteichef gewählt werden. Er ist der einzige Kandidat für die Nachfolge des abtretenden Parteipräsidenten Marco Chiesa.