Bundesrat Guy Parmelin habe am Freitag bei einem Treffen mit der deutschen Ministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, die Situation aus Schweizer Sicht geschildert. Er sei dabei auf Verständnis gestossen, sagte WBF-Sprecher Urs Wiedmer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Für Stark-Watzinger sei die Verknüpfung zwischen dem Wissenschafts- und einem Marktabkommen, die nichts miteinander zu tun hätten, unverständlich. Wenn die Schweiz und auch Grossbritannien nicht bei Horizon Europe dabei seien, werde der europäische Forschungsplatz massiv geschwächt, sagte sie laut Wiedmer.

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Die Forschungsministerin Deutschlands will sich wie die finnischen Behörden, denen Parmelin am Vortag einen Besuch abgestattet hatte, entsprechend für die Schweiz in Brüssel einsetzen. Aus Österreich seien diesbezüglich ebenfalls bereits positive Signale gekommen.

Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie habe Unverständnis über die Situation der Schweiz geäussert. Denn mit der Verknüpfung des Forschungs- mit dem Rahmenabkommen seien auch nachgelagerte deutsche Wirtschaftsbereiche wie etwa neue Start-Up-Unternehmen betroffen.

"Wir wären bereit, um zu verhandeln", sagte Wiedmer weiter. Ziel des Bundesrats sei die Vollassozierung am Forschungsabkommen Horizon Europe. Gleichzeitig suche die Schweiz aber natürlich auch nach alternativen Möglichkeiten. So seien sie mit Grossbritannien übereingekommen, noch im ersten Halbjahr ein entsprechendes Memorandum of Understanding abzuschliessen.