Vertreter der Mitgliedstaaten und des EU-Parlaments in Brüssel einigten sich darauf, neue Autos mit Benzin- und Dieselantrieb ab dem Jahr 2035 in der EU nicht mehr zuzulassen, wie die tschechische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend mitteilte. Mit dem Verbrenner-Verbot setzt die EU stark auf Elektromobilität.

Die Vereinbarung stelle eine historische Entscheidung der EU für das Klima dar, erklärte der französische Abgeordnete Pascal Canfin, der den Umweltausschuss des EU-Parlaments leitet. Damit werde das Ziel von hundert Prozent emissionsfreien Fahrzeugen bis zum Jahr 2035 bestätigt. Für die Jahre 2025 und 2030 sind laut Canfin Zwischenschritte vorgesehen.

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Entscheidender Meilenstein

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen pries die Einigung im Kurznachrichtendienst Twitter als entscheidenden Meilenstein zu Erreichung unseres Klimaziels für 2030. Die Regelungen für Neuwagen sind Teil eines umfassenden Klimaschutzpakets, mit dem die EU bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 55 Prozent reduzieren will.

Ausnahmen soll es für Hersteller geben, die weniger als 10'000 Autos pro Jahr produzieren - also Hersteller von Luxusautos wie Ferrari. Die Einigung lässt zudem die Möglichkeit offen, dass es künftig auch grünes Licht für mit E-Fuels betriebene Neuwagen mit Verbrennungsmotoren gibt.

E-Fuels werden unter Einsatz von Strom meist aus Wasser und CO2 hergestellt. Ob dies umweltfreundlich ist, hängt davon ab, woher der Strom stammt und mit welchem Aufwand die Treibstoffe zur Verfügung gestellt werden können.

Grünes Licht im EU-Parlament

Im EU-Parlament, das sich Anfang Juni auf ein Aus für den Verbrennungsmotor ab 2035 geeinigt hatte, war eine grössere Bedeutung für synthetische Kraftstoffe abgelehnt worden.

Der deutsche FDP-Chef Christian Lindner sprach mit Blick auf die EU-Einigung von einer klugen Entscheidung, die Technologieoffenheit sichere. "Einseitige politische Festlegungen bei naturwissenschaftlich-technischen Fragen sollten vermieden werden", erklärte er auf Twitter.