Der Leitindex SMI hat am Dienstag zwar erneut im roten Bereich eröffnet, sich aber nach wenigen Minuten ins Plus vorgekämpft und die Gewinne schnell ausgebaut. Die vorbörslich indizierten Kurse hatten noch ein starkes Minus erwarten lassen.

Fundamentale Gründe von der Kriegsfront gibt es für die deutliche Bewegung nach oben laut Händlern nicht. Es ist die Rede von einem sogenannten "Short squeeze". Die Wetten auf sinkende Kurse bei Aktien und die Absicherungen gegen fallende Kurse seien auf einem Höchststand seit mehreren Jahren. Entsprechend könne dies zu einer massiven Eindeckung von Anlegern führen, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hatten.

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"Wir sind auch ratlos", meinte ein anderer Händler. Offenbar empfänden viele Investoren die jüngsten Kursverluste als etwas übertrieben an und würden nun wieder zukaufen. Eine solche Situation könne sich allerdings auch sehr schnell wieder verflachen, heisst es. Es könne also gut sein, dass die Indizes in Kürze wieder im negativen Bereich zu finden sind.

Der SMI notiert nach einem schwachen Start um 09.40 Uhr 1,04 Prozent höher auf 11'321,34 Punkten, im Tageshoch waren es gar 11'371 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt gar 1,32 Prozent auf 1784,72 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 28 im Plus, angeführt von den zuletzt sehr schwachen Adecco (+3,8%), Swiss Re (+3,8%) und AMS Osram (+3,7%).

Noch besser sieht es aus beim breiten SPI, der 1,57 Prozent auf 14'386,20 Punkte zulegt. Grund ist vor allem der Dividendenabgang von Novartis, der im SPI nicht mitgerechnet wird. Der Dividendenabgang bei Novartis von 3,10 Franken macht rund 4 Prozent auf dem gestrigen Schlusskurs aus. Bei einem aktuellen Minus von 3,5 Prozent würde also auch der Pharmatitel im Plus notieren.

Fundamentaldaten spielen bei den Bewegungen kaum eine Rolle. "Die Ukraine-Krise überlagert jegliche Indikationen", heisst es am Markt.