Die Verträge der Axpo mit Rosatom seien im Hinblick auf Umweltschutz und Transparenz seit langem problematisch, schreibt Greenpeace in eine Mitteilung vom Donnerstag. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sei die Lage noch problematischer.

Die Axpo setze in ihren Atomkraftwerken in Beznau und Leibstadt Brennelemente aus Russland ein. Die Umgebung der Anlagen für die Produktion dieser Brennelemente sei radioaktiv verseucht. Hinzu komme ein eklatanter Mangel an Transparenz.

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Nach Enthüllungen von Greenpeace hat die Axpo Rosatom 2014 aufgefordert, die Anlage in Majak aus ihrer Zulieferkette auszuschliessen. Der Schweizer Stromkonzern kappte die Geschäftsbeziehungen jedoch nicht.

Seitdem verarbeiteten verschiedene andere problematische Produktionsstätten weiterhin Uran, das die Axpo gemäss der Umweltorganisation in der Schweiz verwendet. Im Gegensatz dazu hat der Stromkonzern Alpiq vollständig auf russische Lieferungen verzichtet.

Die Axpo-Konzernleitung hegt nach Informationen von Greenpeace offensichtlich nicht die Absicht, die Verträge mit Rosatom zu kündigen. Damit verstosse sie gegen die eigenen Grundsätze der Unternehmensführung, die Geschäftsbeziehungen mit totalitären und korrupten Staaten verbiete, kritisiert Greenpeace.

Kein Uran aus Majak

Axpo hielt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest, das Unternehmen verwende seit 2013 kein Uran aus der Wiederaufbereitungsanlage Majak mehr. Die Werke der aktuellen Lieferanten und Unterlieferanten seien alle nach internationalen Standards zertifiziert, auch in puncto Umweltverträglichkeit.

Weiter erklärte das Unternehmen, es beziehe wie viele andere auch AKW-Brennstoff aus Russland. Derzeit suche Axpo intensiv nach Möglichkeiten, von russischen Brennstoff-Lieferungen unabhängiger zu werden. Bis auf weiteres schliesse der Konzern keine neuen Verträge mit russischen Gegenparteien ab.

Die Axpo ist vollständig im Besitz von Deutschschweizer Kantonen und kantonalen Elektrizitätswerken (ZH, AG, SG, TG, SH, GL, AR, AI, ZG). Greenpeace fordert die Regierungen der Eigentümer-Kantone auf, dem Konzern jede Form der Zusammenarbeit mit Russland zu verbieten.