Die Kerninflation, die in Japan den Anstieg der Konsumentenpreise im Jahresvergleich ohne frische Lebensmittel angibt, stieg nach offiziellen Angaben vom Freitag von 3,5 auf 3,7 Prozent. Bei Reis betrug der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat 101 Prozent, nach 98,4 Prozent im April und 92,5 Prozent im März.

Gründe dafür sind vor allem eine schlechte Ernte wegen zu heissen Wetters im Jahr 2023 sowie Panikkäufe, die durch die Warnung vor einem «Mega-Beben» im vergangenen Jahr ausgelöst worden waren. Auch die Rekordzahl von Touristen wird für einen Anstieg des Verbrauchs verantwortlich gemacht. Zudem werden Händler verdächtigt, das Getreide zu horten.

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Die Inflation und insbesondere die Reispreise werden für die Regierung auch hinsichtlich der anstehenden Senatswahlen im Juli zunehmend zum Problem. Um gegenzusteuern hatte sie in den vergangenen Monaten Vorräte aus den strategischen Reserven freigegeben, um die Preise zu drücken - mit mässigem Erfolg.

Staatshilfen ausgeweitet

Zudem treibt nicht nur der Reispreis die Inflation. Weitere Lebensmittel wie Schokolade und Kaffee haben sich ebenfalls stark verteuert.

Im Mai sprang auch der Preis für Strom um 11,3 Prozent, Gas legte um 5,4 Prozent zu. Um die Auswirkungen abzumildern, hat Regierungschef Shigeru Ishiba die Wohnbeihilfen ausgeweitet, die Energiesubventionen verlängert und ein Programm für Wohlfahrtsschecks in Höhe von 20'000 Yen oder umgerechnet 113 Franken pro Bürger angekündigt.