Die Einnahmen stiegen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 310,9 Milliarden Yuan, wie der Technologieriese mit Sitz in Shenzhen am Freitag mitteilte. Das sind umgerechnet rund 37,6 Milliarden Franken. Die Nettogewinnmarge gab Huawei mit 15,0 Prozent an, woraus sich ein Gewinn von 46,6 Milliarden Yuan ergibt.

Sanktionen aus den USA

Die US-Regierung hatte Huawei 2019 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mit Sanktionen belegt, die auch von der Regierung von Joe Biden nicht zurückgenommen wurden. Dadurch kann Huawei beispielsweise in seinen Smartphones keine Chipsets verwenden, die den modernen Mobilfunkstandard 5G unterstützen.

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Huawei-Smartphones verfügen auch nicht über die Systemdienste von Google, was zumindest auf den westlichen Märkten ein Handicap bedeutet. Die USA begründen die Sanktionen mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit, weil der Netzwerkausrüster und Smartphoneanbieter möglicherweise mit chinesischen Behörden und dem Militär kooperiere. Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

In westlichen Ländern wie Deutschland stand Huawei vor der Verhängung der Sanktionen kurz davor, Apple und Samsung die Spitzenposition als erfolgreichste Smartphonehersteller streitig zu machen. Seitdem hat vor allem Samsung davon profitiert, dass die Huawei-Smartphones keine 5G-Konnektivität bieten können. In China selbst sind die Huawei-Geräte aber auch ohne 5G weiterhin populär.

Druck nimmt zu

Auch beim 5G-Infrastruksturgeschäft steht Huawei im Westen unter Druck, da die USA und die Europäische Kommission die Telkokonzerne wie Vodafone, Telekom und Telefónica dazu drängen, auf Technik von Huawei und des chinesischen ZTE-Konzerns zu verzichten. Huawei konnte diesen Trend aber durch Vertriebserfolge in Afrika, Asien und Lateinamerika kompensieren. Das IKT-Infrastrukturgeschäft insgesamt trug 167,2 Milliarden Yuan (20 Mrd Fr.) zum Umsatz bei.

Sabrina Meng, die amtierende Vorsitzende von Huawei sagte, das Unternehmen habe stark in Grundlagentechnologien investiert, um die Trends in den Bereichen Digitalisierung, Intelligenz und Dekarbonisierung zu nutzen. "In der ersten Hälfte des Jahres 2023 blieb unser IKT-Infrastrukturgeschäft solide und unser Verbrauchergeschäft erzielte Wachstum." Die Geschäftsbereiche Digital Power und Cloud verzeichneten beide ein starkes Wachstum.