Nach dem Unwetter in La Chaux-de-Fonds mit einem Toten und rund 40 Verletzten sind am Dienstag die Aufräumarbeiten wieder aufgenommen worden. Die Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen sind nach Angaben der Versicherer gross. Noch ist das Ausmass schwer abzuschätzen.

Die Nacht sei gut verlaufen, sagte Daniel Favre, Sprecher der Neuenburger Polizei, am Dienstagmorgen im Westschweizer Radio RTS. Der Strassenverkehr auf den Hauptachsen könne gewährleistet werden. Die Zugverbindungen nach Le Locle und Neuenburg waren aber weiterhin unterbrochen. Ausserdem waren viele Elemente wie Bäume noch nicht gesichert, und rund 200 Haushalte mussten gemäss Favre ohne Strom auskommen.

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Bei der Mobiliar sind innert weniger Stunden über 400 Schadenmeldungen eingegangen. Die Versicherungsgesellschaft rechnet mit einem Aufwand von über einer Million Franken, wie sie mitteilte. Das gesamte Ausmass des Schadens sei jedoch nur schwer abzuschätzen.

Die Helvetia Versicherung ging von Schäden im tiefen einstelligen Millionenbereich aus, wie sie auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte. Verantwortlich dafür waren Sturm, Hagel und Blitzschlag.

«Die Wucht war aussergewöhnlich»

Die Axa rechnete mit einer ersten Schadensbilanz im Laufe des Tages, wie die Versicherung auf Anfrage mitteilte. Auch ein Überblick sei noch schwierig, hiess es am Vormittag.«Der Sturm hat grosse Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen, Hausrat sowie Leib und Leben angerichtet. Fahrzeuge wurden vor allem durch heruntergefallene Ziegel und Äste beschädigt.»

Gebäude sind laut Axa im Kanton Neuenburg nicht bei privaten Versicherungen, sondern bei der kantonalen Gebäudeversicherung versichert. Viele Meldungen zu Schäden an Hausrat und Fahrzeugen würden erst noch eintreffen.

Die Schäden an Gebäuden sind gross.

Die Schäden an Gebäuden sind gross.

Quelle: Keystone

Die Wucht des Sturms sei aussergewöhnlich gewesen, schrieb die Axa – und dies über bewohntem Gebiet. Andere Unwetter würden vorwiegend Hagelschäden an Autos anrichten. «Bei einem Sturm dieser Stärke sehen wir uns jedoch mit einer anderen Art von Schäden konfrontiert.»

Die Generali Versicherungen wollen das Ausmass der Schäden bis nächste Woche besser einschätzen können. Derzeit sei es zu früh, zudem weilten einige Kundinnen und Kunden noch in den Ferien. Neben Fahrzeugen sind Wohnungen betroffen, wie die Versicherung auf Anfrage schrieb: Durch zerstörte Fenster und Dächer seien Regen und Wind in die Gebäude eingedrungen und hätten Schäden unter anderem an Haushaltsgeräten angerichtet.

1500 Fahrzeuge beschädigt

Die Allianz Suisse konnte zum Betrag ebenfalls noch keine Angaben machen. Die Versicherungsgesellschaft geht jedoch von rund 1500 betroffenen Fahrzeugen und 500 Sachschäden in La Chaux-de-Fonds aus, wie sie auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte. Ferner gab es weitere rund 1000 Schadenfälle in der Region Lausanne sowie im Unterwallis, unter anderem Hagelschäden an Autos.

Die Meldungen, welche die Allianz bisher erhalten hat, reichen von kleinen Schäden – etwa durch Dachziegel auf Fahrzeugen – bis hin zu Totalschäden durch umstürzende Bäume. Zudem wurden Möbel und Inventar beschädigt.

(sda/spi)