Wie genau der Zeitraum April bis Juni für das Hamburger Unternehmen gelaufen ist, wird am Donnerstag (7.30 Uhr) bekannt gegeben. In der vorigen Woche hatte der grosse Konkurrent Maersk schon vorgelegt: Bei den Dänen war der Gewinn im zweiten Quartal mit einem Rückgang um 83 Prozent noch deutlich stärker eingebrochen als im ersten Vierteljahr mit einem Rückgang um 66 Prozent.

Die gewaltigen Verwerfungen in den globalen Lieferketten hatten Containerreedereien zu Gewinnern der Corona-Pandemie gemacht. Knappe Kapazitäten liessen die Preise für Seetransporte nach vielen Krisenjahren mit Preiskämpfen, Überkapazitäten und roten Zahlen immer weiter steigen. Hapag-Lloyd ging so 2022 mit einem Nettogewinn von 17 Milliarden Euro als eines der profitabelsten Unternehmen unter den börsennotierten Gesellschaften über die Ziellinie.

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Stauproblematik weitgehend erledigt

Das Stauthema auf den Lieferwegen auf See hat sich weitgehend erledigt. Wie aus laufenden Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht, liegen inzwischen nur noch weniger als acht Prozent der Gütermengen weltweit auf wartenden Schiffen abseits der Häfen, etwa so wenig wie in der Zeit vor dem Ausbruch von Corona im Jahr 2020.

Hapag-Lloyd-Vorstandschef Rolf Habben Jansen hatte schon zur Jahresbilanz in Aussicht gestellt, dass der Gewinn 2023 erheblich geringer ausfallen werde als 2022. Unter dem Strich sprang im Zeitraum Januar bis März dieses Jahres nur noch ein Konzernergebnis von 1,89 Milliarden Euro heraus, weniger als die Hälfte der 4,17 Milliarden Euro aus dem ersten Quartal des Rekordjahres 2022, aber immer noch deutlich mehr als im entsprechenden Zeitraum 2021. Der Umsatz schrumpfte um rund 30 Prozent auf 5,62 Milliarden Euro.

Hapag-Lloyd gilt mit einer Flotte von 250 Containerschiffen und einer Transportkapazität von 1,8 Millionen 20-Fuss-Standardcontainern (TEU) als fünftgrösste Reederei der Welt, hinter Cosco, CMA CGM, Maersk und dem Primus MSC.