Für das laufende Jahr bestätigten sie zwar ihre Vorhersage, wonach das reale Bruttoinlandproduktes (BIP, sporteventbereinigt) um 1,4 Prozent zulegen wird, wie sie am Montag mitteilten. Daran festgehalten werde aber nur wegen einer Datenrevision.

Abgesehen davon habe sich die konjunkturelle Einschätzung gegenüber der letzten Prognose vom März deutlich eingetrübt, so das Communiqué. Die Schweizer Wirtschaft leide unter der protektionistischen Handelspolitik der Vereinigten Staaten.

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Dies zeigt sich nicht zuletzt in der Prognose für 2026. Diese wurde gegenüber März gleich auf 1,5 von 1,9 Prozent gesenkt.

Konsum beginnt zu schwächeln

Vor allem die konjunktursensiblen Branchen bekommen laut der KOF die Folgen des Handelskonflikts zu spüren. Zuletzt habe sich das Investitionsklima eingetrübt.

Aber auch die Konsumentenstimmung habe sich verschlechtert. Der private Konsum leide zunehmend unter einem sich abschwächenden Arbeitsmarkt. Die niedrige Inflation, die sich im laufenden Jahr laut der KOF nur auf 0,2 Prozent belaufen wird, und die mutmasslich tiefen Zinsen werden gemäss der Prognose in nächster Zeit immerhin stützend wirken.

Rezession bei höheren Zöllen

Grundannahme für diese Prognosen ist laut der KOF, dass das aktuell geltende Zollniveau beibehalten wird. Also ein Zoll von pauschal 10 Prozent auf die meisten Importe in die USA, wobei pharmazeutische Produkte grösstenteils ausgenommen sind.

Sollte Trump hingegen das am «Liberation Day» angekündigte Zollpaket umsetzen, ist für die Schweiz laut der KOF mit einer kurzen Rezession zu rechnen. Bei einer vollständigen Aufhebung der vom US-Präsidenten eingeführten Zölle winkten umgekehrt klar höhere Wachstumsraten. «Die Prognoserisiken sind nach wie vor vielfältig», bilanziert die KOF.