Die Firmenkonkurse haben gegenüber dem dritten Quartal 2021 laut einer Analyse der Wirtschaftsauskunftei Crif um 19,1 Prozent zugenommen. Den prozentual höchsten Anstieg habe dabei der Kanton Freiburg (+211,9%) verzeichnet, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Aber auch in den Kantonen Wallis (+117,5%), Schwyz (+85,2%), Graubünden (+77,8) und Tessin (+64,3%) habe die Anzahl an Firmenpleiten markant zugenommen. Zurückgegangen seien die Konkurseröffnungen derweil in den Kantonen Uri, Jura und Genf. Entlang der einzelnen Sektoren habe es in absoluten Zahlen insbesondere Firmen aus der Baubranche (289) erwischt, gefolgt vom Grosshandel (188) und der Gastronomie (152).

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Berücksichtigt wurden laut Crif sämtliche Firmen, gegen die im Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis am 30. September 2022 ein Konkursverfahren eröffnet wurde sowie sämtliche Firmen, welche in dieser Zeit aus dem Handelsregister gelöscht wurden.

Zenit noch nicht erreicht

Dass die Konkurswelle in der Schweiz erst ins Rollen gekommen ist, hatte bereits Mitte September die Inkassofirma Creditreform vermeldet. Gemäss dem Unternehmen hatte die Zahl der Firmenpleiten per Ende August um mehr als einen Drittel über dem Vorjahreswert gelegen.

Zur Begründung der steigenden Pleiten führte Creditreform damals Lieferkettenprobleme und die Inflation sowie die drohende Energieknappheit an. Zu erwarten sei daher auch, dass die Konkurswelle in den kommenden Monaten nicht abflache, hiess es. Für 2022 rechnet Creditreform mit einem Rekordwert an Firmenpleiten. Gemäss der Einschätzung der Experten dürften rund 6700 Unternehmen Konkurs anmelden - das wären 5 Prozent mehr als der bisherige Höchststand im Jahr 2017.

Dass die Konkurse gegenüber dem Vorjahr so stark angezogen haben, liegt aber auch an der Vergleichsperiode. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 gingen die Pleiten nämlich sehr stark zurück, weil sich viele angeschlagene Firmen staatliche Notkredite oder andere staatliche Unterstützungsmassnahmen sichern und damit eine Weile überleben konnten.