Konkret stieg der Nettoumsatz im Berichtsjahr um satte 61 Prozent auf 32,80 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel am Mittwoch mitteilte. Im vierten Quartal kletterte er gar um 98 Prozent. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau bei weitem übertroffen.

Dies galt auch für den Rohertrag. Mit dieser Zahl wird ausgedrückt, wie viel Geld bei Kühne+Nagel bleibt, nachdem die oft schwankenden Frachttarife der Reeder und Fluggesellschaften beglichen wurden. Dieser Rohertrag stieg um 32 Prozent auf 9,90 Milliarden.

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In der Folge verbesserten sich auch die Gewinnzahlen massiv. Der operative Gewinn (EBIT) kam bei 2,95 nach 1,07 Milliarden zu liegen, der Reingewinn bei 2,16 nach 0,79 Milliarden. Und die Konversionsrate, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, lag mit 30 Prozent weit über dem langfristig gesetzten Durchschnittsziel von 16 Prozent. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen auf allen Stufen klar übertroffen.

Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer Dividende von 10 Franken je Aktie vor, nach 4,50 Franken im Vorjahr. Etwas mehr als die Hälfte des Gesamtbetrags geht an den Firmengründer und Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne.

Die guten Zahlen waren zum Teil die Folge der Grossübernahme des asiatischen Unternehmens Apex, das erfolgreich konsolidiert worden sei. Abgesehen davon hätten sämtliche Geschäftsbereiche zum Erfolg beigetragen, heisst es.

In der Luftfracht seien insbesondere Angebote für Pharma- und systemrelevante Güter sowie E-Commerce gefragt gewesen, so dass der Geschäftsbereich deutlich Marktanteile gewonnen habe. In der Seefracht habe das angespannte Marktumfeld - mit Engpässen in den Häfen sowie aus dem Takt geratenen Lieferketten - derweil zu einem ausgesprochen hohen Bearbeitungsaufwand geführt.

Punkto Ausblick gibt sich das Unternehmen wie meistens bedeckt. Für das laufende Jahr seien die Geschäftsaussichten bisher günstig gewesen. Die Kriegshandlungen Russlands hätten aber "die Unwägbarkeiten weltpolitischer Entwicklungen" aufgezeigt, deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen noch nicht zu überblicken seien. In diesem Zusammenhang kündigte das Unternehmen in der Nacht auf Mittwoch an, sämtliche Lieferungen nach Russland zu stoppen - abgesehen von Pharmaprodukten und Hilfsgütern.