In einem am Mittwoch veröffentlichte Interview mit der japanischen Zeitung Nikkei verwies die EZB-Präsidentin darauf, dass die Inflation inzwischen zwar deutlich unter ihrem zweistelligen Höchststand liegt. Es gebe jedoch «erhebliche Aufwärtsrisiken». Insbesondere auf den Schub für die Löhne müsse die EZB achtgeben. 

«Wir haben sehr bewusst und entschlossen gehandelt, um die Inflation zu bekämpfen», unterstrich Lagarde. Dennoch habe die Notenbank «noch viel vor uns». Die EZB hat vergangene Woche das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung verlangsamt, dabei aber betont, dass die Zinserhöhungen noch nicht abgeschlossen seien. 

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Die Inflation liegt nach wie vor weit über dem Zielwert von 2 Prozent. Einige Mitglieder des EZB-Rats erklärten, dass sie eine nachhaltige Trendwende bei der Kerninflationsrate (ohne Lebensmittel und Energiekosten) abwarten wollen, bevor eine Straffungspause eingelegt werden kann. 

Zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone sagte Lagarde im Nikkei-Interview, eine Rezession sei nicht das Basisszenario.

(bloomberg/rul)