Eine Sondersteuer auf "Extraprofite" der grössten Unternehmen in den G7-Staaten könnte nach Berechnungen der Organisation insgesamt 430 Milliarden Dollar einbringen.

Die Situation ist laut Oxfam ernst: Die weltweiten Nahrungsmittelpreise erreichten vor dem Hintergrund es Ukraine-Kriegs zuletzt Rekordstände. Hinzu kämen die Klimakrise und die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Verschärfung der Armut

Diese hätten die weltweite Ungleichheit und Armut weiter verschärft. In Ostafrika sterbe derzeit statistisch alle 48 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung.

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"Hunger und Armut sind die Folge von Ungleichheit und politischer Untätigkeit", kritisierte Hauschild. Zuerst seien jene Menschen betroffen, die nur über ein geringes Einkommen verfügten. "Für viele geht es inzwischen um Leben und Tod."

Appell an die reichen Staaten

An die Vertreterinnen und Vertreter der G7-Staaten, die sich ab Sonntag im bayerischen Elmau treffen, richtete die Organisation deshalb eine Reihe von Forderungen. Mit Hilfe einer einmaligen Sondersteuer in Höhe von 90 Prozent auf die Extraprofite der grössten Unternehmen in den G7-Staaten könnten 430 Milliarden Dollar für den Kampf gegen Hunger- und Klimakrise eingenommen werden.

Für die Entwicklungshilfe sollten die G7-Staaten laut Oxfam mehr Geld zur Verfügung stellen: Die bisherigen Beiträge müssten verdoppelt werden, weitere 14 Milliarden Dollar seien nötig. Der von den Vereinten Nationen angegebene Bedarf von 46 Milliarden Dollar für humanitäre Arbeit sei bisher erst zu 20 Prozent gedeckt, warnte die Organisation.

Entlastung durch erlassene Schulden

Zudem sollten Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen durch Schuldenerlasse entlastet werden, forderte Oxfam weiter. In den nächsten zwei Jahren sollten die G7-Staaten gegenüber diesen Ländern auf die Rückzahlungen ihrer Schulden verzichten.

Auch bei den Klimazielen gibt es laut Oxfam Nachholbedarf: Noch immer verfehlten die Industriestaaten ihr erklärtes Ziel, jährlich 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz in ärmeren Ländern zur Verfügung zu stellen. Oxfam forderte deshalb mehr Unterstützung für einkommensschwache Länder sowie ambitioniertere Minderungsziele und einen früheren Kohleausstieg.