Nach der Sperrung von Wikipedia in Pakistan wegen angeblicher «blasphemischer Inhalte» hat Regierungschef Shehbaz Sharif die Wiederfreigabe der Online-Enzyklopädie angeordnet. Dies teilte am Montag das Informationsministerium mit.

«Der Premierminister weist an, dass die Website mit sofortiger Wirkung wieder zugänglich sein soll.» Die Online-Enzyklopädie war am vergangenen Freitag von der Telekommunikationsbehörde PTA gesperrt worden. Zur Begründung hiess es, dass Wikipedia eine zuvor gesetzte Frist «zur Entfernung blasphemischer Inhalte» nicht eingehalten habe.

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Die Wikimedia Foundation - die gemeinnützige Stiftung, die Wikipedia verwaltet - hatte die Sperrung kritisiert: Damit werde "dem fünftbevölkerungsreichsten Land der Welt der Zugang zum grössten freien Wissensspeicher" verweigert. Nach der Entscheidung von Premierminister Sharif zur Wiederfreigabe der Website äusserte die Foundation nun die Hoffnung, dass der Wikipedia-Zugang «möglichst schnell» wieder möglich sei.

Die Behörden in Pakistan hatten in den vergangenen Jahren Onlinemedien immer wieder mit Sperren belegt - darunter die Videoplattform Youtube wegen eines als islamfeindlich empfundenen Films über den Propheten Mohammed, der in mehreren Ländern Proteste ausgelöst hatte.

(sda/rul)