Die Schadenfrequenz, also die Zahl der Kollisionen mit Wildtieren pro versichertes Auto, beträgt im Kanton Freiburg 6,9 Promille. Das liegt weit über dem Schweizer Durchschnitt von 3,2 Promille. In den Kantonen Jura, Thurgau und Schaffhausen sind 5,7 respektive 5 Promille (TG und SH) der versicherten Autos betroffen.
In ländlichen Kantonen gebe es mehr Strassen, die durch Waldabschnitte führten, und generell seien mehr Wildtiere unterwegs. Das führe häufiger zu Zusammenstössen, heisst es zur Begründung in einer Mitteilung der Axa-Versicherung vom Donnerstag.
Entsprechend seltener ist das Kollisionsrisiko in Basel-Stadt, wo die Schadenfrequenz schweizweit am niedrigsten ist (0,8 Promille). Auch in Nidwalden, Genf (je 1,2 Promille) und Zug (1,8) kommt es zu viel weniger Kollisionen als etwa in Freiburg und Jura.
Bei der Axa verursachten Wildunfälle im vergangenen Jahr Kosten von über 11,5 Millionen Franken. Der einzelne Schadenfall kostet mittlerweile fast 3800 Franken und damit immer mehr. Grund dafür sind teurere Ersatzteile und höhere Reparaturkosten, bedingt durch neue Fahrzeugteile und immer mehr Elektronik in den Autos.
Im Herbst besonders gefährlich
Die Gefahr eines Wildunfalls besteht laut Mitteilung zu jeder Tages- und Jahreszeit. «Besondere Vorsicht ist jedoch im Oktober, November und Dezember geboten», schreibt die Axa. «Wenn die Tage kürzer werden, sind Wildtiere häufiger zur gleichen Zeit unterwegs wie Autofahrerinnen und Autofahrer.»
Zudem leckten Rehe und Hirsche im Winter gerne Salzreste am Strassenrand. Da es im Morgen- und Abendverkehr dunkel sei, würden diese Tiere oft erst spät oder zu spät gesehen.
Eine Vollbremsung sei allfälligen Ausweichmanövern vorzuziehen, heisst es weiter. Zudem müsse bei einer Kollision mit einem Wildtier zwingend die Polizei benachrichtigt werden. Diese biete einen Wildhüter oder andere Spezialisten auf, welche das Tier wenn nötig von seinem Leiden erlösten.