Beim Test am Dienstag in Interlaken zeigte sich, dass herkömmliche Smartphones über die 4G-Technologie SMS direkt über Satelliten senden und empfangen können. Dies sei der erste Schritt auf dem Weg zu einer Netzabdeckung auch in gar nicht oder in schlecht mit Handysignalen versorgten Gebieten, sagte Salt-Chef Max Nunziata vor den Medien.
Die Verbindung über die Satelliten sei dabei kein Ersatz für das bisherige Mobilfunknetz, sondern eine Ergänzung. Lediglich wenn keine Handyantennen am Boden in Reichweite seien, würden die Handys auf die Satelliten zugreifen. Damit habe man auch eine Verbindungsmöglichkeit in Gebieten, die von Handyantennen nicht abgedeckt werden, oder bei Naturkatastrophen, wenn das Mobilfunknetz beschädigt sei, hiess es.
So kam beispielsweise bei den verheerenden Bränden in Los Angeles im Januar die Satellitentechnik von Starlink zum Einsatz. Damals erlaubte der US-Telekomregulator FCC den Versand von Textnachrichten, wenn die irdischen Handyantennen im Brandgebiet nicht funktionierten.
Fliegende Mobilfunkantennen
Die Starlink-Satelliten fungieren als fliegende Mobilfunkmasten, wie Salt erklärte: Sie übertragen direkt das Signal an normale Smartphones über reguläre Mobilfunkfrequenzen. Es seien weder spezielle Geräte noch zusätzliche Apps notwendig. Der aktuelle Test konzentrierte sich nur auf die Übertragung von SMS. Telefonie und Datendienste sollen in den nächsten Phasen folgen.
Allerdings ist die Bandbreite beschränkt. Man kann SMS oder iMessages verschicken, aber fürs Videostreaming ist die Technologie nicht gedacht. Während Mobilfunkantennen Geschwindigkeiten von über 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erlauben, ist laut den Technikern über Satelliten eine Geschwindigkeit von 1 bis 3 Megabit pro Sekunde realistisch.