Selbstfahrende Züge sollen hingegen nicht bei Reisen mit Passagieren eingesetzt werden. Im Rahmen von Bauarbeiten bringe die Fernsteuerung eine grössere Flexibilität mit sich, teilten die SBB am Mittwoch mit. Auch könnten Züge zwischen Abstellort und Ankunfts- oder Abfahrtsgleis bewegt werden. Damit würden Lokführerinnen und Lokführer weniger Zeit mit Rangierfahrten in Abstellanlagen verbringen und könnten gleichzeitig wie die Fahrgäste einsteigen. Arbeitsunfälle wie Stolpern oder Stürzen in Gleisnähe könnten so ebenfalls reduziert werden.
Die Testfahrten wurden im Februar und März dieses Jahres von 24 Lokführerinnen und Lokführern an einem Fernsteuerpult in Zürich Oerlikon durchgeführt, schrieben die SBB. Die Testlokomotive befand sich am Rangierbahnhof Zürich Mülligen. Dabei handle es sich europaweit um einen der ersten Tests, welcher im laufenden Betrieb - also nicht auf einer Teststrecke - durchgeführt wurde. Die Testlokomotive fuhr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.
Es dürften allerdings noch einige Jahre vergehen, bis die Fernsteuerung im Alltag eingesetzt werden könne, hiess es weiter. Dazu müssten zunächst technische Systeme entwickelt sowie Betriebsprozesse und Regelungen auf europäischer Ebene festgelegt werden.
Die Anlage für die Tests wurde vom französischen Bahnkonzern Alstom entwickelt. Die SBB wurde für die Auswertungen der Testfahrten auch von Spezialisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt unterstützt.