Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im frühen Geschäft deutlich zugelegt. Der Hauptgrund dafür sind die am Vorabend in den USA veröffentlichten Zahlen des Chip-Giganten Nvidia. Diese fielen unerwartet gut aus.
Damit sei die Angst der Marktteilnehmer vor einer platzenden Kursblase an den Börsen deutlich gemildert worden. Es werde sich aber zeigen müssen, wie lange der «Sprit von Nvidia ausreiche, um den Markt am Laufen zu halten», hiess es dazu von einem Analysten.
Weiter im Fokus der Anleger stehen nämlich die US-Zinserwartungen. Impulse hierfür dürften vom US-Arbeitsmarktbericht für September ausgehen. Dieser wird aufgrund des US-Shutdowns erst heute veröffentlicht. Die Job-Daten sind wichtig für die US-Geldpolitik und beeinflussen die Zinssenkungserwartungen. Am Markt wird nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent eingepreist, dass das Fed im Dezember den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt senken wird.
Der Leitindex SMI stieg gegen 9.15 Uhr um 0,77 Prozent auf 12'627,48 Punkte und der breite SPI um 0,81 Prozent auf 17'357,26 Zähler. In Frankfurt und Paris legten die Hauptindizes sogar mehr als 1 Prozent zu.
Technologiewerte profitieren besonders
Bei den einzelnen Aktien standen die Technologiewerte nach den Nvidia-Zahlen im Blickfeld. Sie legten besonders stark zu. Die Papiere des Unternehmens VAT, das für die Chipproduktion unverzichtbare Komponenten produziert, legten zum Beispiel um mehr als 7 Prozent zu.
Indirekt profitierten Finanzwerte wie UBS, weil ein Platzen der KI-Blase für eine schlechte Börsenstimmung inklusive Sorgen um eine Finanzkrise ausgelöst hätte - und die Bankkunden zudem weniger Aktien gehandelt hätten.
Dagegen waren defensive Werte wie die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche oder Nestlé weniger gefragt.
(sda/dob)
