«Die Sorgen vor einer Ausbreitung des Konflikts und dessen Auswirkungen auf die globale Konjunktur entladen sich bereits in den Börsennotierungen», sagt ein Marktexperte. Dafür sind sichere Häfen wie Gold oder der Franken stark gefragt.
Sollte die Lage im Nahen Osten weiter eskalieren, dürfte es noch massiv nach unten gehen, so die Sorge am Markt. Schon am Donnerstag hatte es Hinweise auf eine bevorstehende Eskalation gegeben, als das US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak abgezogen wurde. Die Lage im Nahen Osten und die Folgen für die Finanzmärkte lassen sich nun aber nur schwer abschätzen. «Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Auf jeden Fall ist das eine grosse Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt», kommentiert ein Marktexperte.
An der Schweizer Börse notiert der Leitindex SMI gegen 9.40 Uhr 1,1 Prozent tiefer bei 12'186 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,2 Prozent auf 1987 Zähler. Auch andere Finanzmärkte stehen unter Druck: Der Dax in Frankfurt gibt um 1,3 Prozent nach und der FTSE 100 in London 0,7 Prozent. Und auch die asiatischen Märkte verbuchten Abgaben.
Demgegenüber setzen Anlegerinnen und Anleger verstärkt als sicher geltende Anlagen. Dazu zählt der Schweizer Franken, der vor allem zum Euro an Wert zulegt. Der Euro fällt auf 0,9370 Franken, nachdem er in der Nacht noch über 0,94 gehandelt wurde. Zum Dollar hat sich die Bewegung mittlerweile wieder neutralisiert. Die US-Währung kostet derzeit zum Vorabend kaum veränderte 0,8110 Franken.
Unter den Schweizer Blue Chips verzeichnen derweil die Luxusgüterwerte Richemont (-2,8%) und Swatch (-2,4%) die stärksten Abgaben. Aber auch Anteile aus dem Reisebereich wie Avolta (-2,9%) oder des Flughafen Zürich (-2,9%) stehen unter Druck.
Unter den grösseren Verlierern sind zudem zyklische Werte wie Sika, Holcim und Adecco mit Einbussen von bis zu 2,5 Prozent zu finden. Die Technologietitel Logitech (-1,7%), VAT (-1,5%) und AMS Osram (-2,7%) werden auch tiefer bewertet. Die als defensiv geltenden Aktien von Swisscom, Lonza, Novartis, Roche und Nestlé sowie Schindler PS halten sich mit Einbussen von bis zu 0,8 Prozent etwas besser.