Insgesamt wurden im November Schweizer Uhren im Wert von 2,25 Milliarden Franken ausgeführt. Dies entspricht einem Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Donnerstag mitteilten.
Der Rückgang kommt überraschend deutlich. Ein ZKB-Analyst hatte etwa nur ein Minus von 3,1 Prozent erwartet.
Damit setzt sich der Negativtrend der Vormonate fort. Im Oktober waren die Ausfuhren von Uhren um 4,4 Prozent und im September um 3,1 Prozent gesunken. Im August war der Rückgang wegen der neuen US-Zölle mit 16,5 Prozent sogar noch stärker ausgeprägt gewesen.
Kumuliert für die Monate Januar bis November liegt das Exportvolumen 2,2 Prozent tiefer als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Uhrenexporte waren insbesondere durch die US-Zölle in diesem Jahr starken Schwankungen unterworfen. Auch die schwierige konjunkturelle Entwicklung in China bremste die Ausfuhren in diesem Jahr spürbar.
USA halbieren sich
Die Exporte in die USA bleiben auch nach der Senkung der Strafzölle von 39 auf nun 15 Prozent deutlich gedämpft. So brachen die Ausfuhren um mehr als die Hälfte ein. Zuletzt hatten die Hersteller in Folge der Zollankündigungen hohe Lagerbestände in den USA aufgebaut, um die Zölle so zu umgehen. Dies müssen nun erst einmal wieder abgebaut werden, was den Rückgang zumindest teilweise erklären mag.
Auch die zuletzt gesehen leichte Erholung im chinesischen Markt war nur von kurzer Dauer. So gingen die Ausfuhren ins Reich der Mitte um 3,2 Prozent zurück. Dagegen verzeichneten die benachbarten Regionen Hongkong (+3,1%) und Singapur (+4,9%) leichte Zuwächse. Ein klares Plus gab es auch bei den Uhrenausfuhren nach Grossbritannien (+7,9). Japan (-4,1%) zeigte sich dagegen erneut schwächer.
Betrachtet nach Preiskategorien gab es deutliche Unterschiede. Einzig bei den Uhren im Preissegment zwischen 200 und 500 Franken gab es ein leichtes Plus beim Exportwert in der Grössenordnung von 6,8 Prozent. Teurere Uhren zwischen 500 und 3000 Franken sackten dagegen um 5,0 Prozent ab und Uhren über 3000 Franken sogar um 7,9 Prozent. Am deutlichsten war das Minus jedoch bei den billigsten Uhren unter 200 Franken. Hier ging der Exportwert fast um 20 Prozent zurück.
