Die westlichen G7-Staaten halten staatlich geförderte Investitionen im Gassektor vorübergehend für angemessen, wenn dies den Abbau der Abhängigkeit von Russland beschleunigt. Das geht aus einem Entwurf des Abschlussdokuments des G7-Gipfels in Hiroshima hervor, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.

Sollte diese Formulierung in der endgültigen Fassung des Communiqués beibehalten werden, würde dies eine stärkere Unterstützung der Staats- und Regierungschefs für neue Investitionen in den Gassektor bedeuten als bei einem Ministertreffen im vergangenen Monat. Der Gipfel endet am Sonntag.

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Entwurf unterstreicht Klimaneutralität bis 2050

Auf dem Treffen im April hatten sich die G7-Klimaminister noch darauf geeinigt, dass Gasinvestitionen «geeignet sein können, um potenzielle Engpässe auf dem Markt auszugleichen», die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine und die dadurch verursachten Störungen auf den globalen Energiemärkten entstanden sind.

Nun wird dies im Entwurf der Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs aber erweitert. Dort heisst es: «In der Ausnahmesituation eines beschleunigten Ausstiegs aus der Abhängigkeit von russischer Energie können öffentlich geförderte Investitionen in den Gassektor als vorübergehende Reaktion angemessen sein, wenn sie in einer Weise durchgeführt werden, die mit unseren Klimazielen vereinbar ist.»

Der Entwurf des G7-Papiers bekräftigt das Ziel der wichtigsten westlichen Industriestaaten, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein. «In Anerkennung der vorrangigen Notwendigkeit, die Umstellung auf saubere Energie zu beschleunigen, betonen wir die wichtige Rolle, die verstärkte LNG-Lieferungen spielen können», heisst es in dem Entwurf des Dokuments. Die ehrgeizigen Ziele für die Offshore-Windenergie und die Solarenergie, die letzten Monat in Sapporo vereinbart wurden, werden bekräftigt. 

(reuters/mth)