Trotz rasant steigenden Preise sind die US-Verbraucher inmitten des Weihnachtsgeschäfts bester Stimmung. Das Barometer für die Konsumlaune kletterte im Dezember überraschend um 3,0 auf 70,4 Zähler, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang auf 67,1 Punkte gerechnet. Die Verbraucher schätzten sowohl die Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate besser ein.

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Die Inflation in den USA steigt auf geradezu schwindelerregende Höhen. Waren und Dienstleistungen kosteten im November 6,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Juni 1982. Von Reuters befragte Experten hatten mit diesem Anstieg gerechnet, nachdem die Inflationsrate im Oktober noch 6,2 Prozent betragen hatte.

US-Präsident Joe Biden hat die Bürger bereits vorsorglich auf die schlechte Nachricht eingestimmt und zugleich vor überzogenen Befürchtungen gewarnt. Die Daten würden noch nicht die erwarteten Preissenkungen in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Doch die Notenbank Fed sieht das Inflationsphänomen mittlerweile nicht mehr als vorübergehend an. Sie gerät zusehends unter Zugzwang, ihren lockeren geldpolitischen Kurs früher zu verlassen als zunächst geplant.

Für die Zinssitzung am Mittwoch wird ein Beschluss erwartet, dass die Notenbank den Geldhahn früher zudrehen könnte: Sie dürfte das Tempo beim Abbau ihrer monatlichen Käufe im Rahmen ihres Anleihenprogramms beschleunigen. Diese könnten dann im Frühjahr komplett eingestellt werden, womit der Weg für eine frühere Zinserhöhung geebnet wäre. 

(reuters/ske)