Der Volkswagen-Konzern will in seiner neu gegründeten Batteriefirma in Europa mittelfristig bis zu 20'000 Menschen beschäftigen.

Das PowerCo genannte Unternehmen soll in der Zeit bis 2030 über 20 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr erzielen, wie VW am Donnerstag in Salzgitter zum Baubeginn der ersten konzerninternen Fabrik für Elektroauto-Akkuzellen in Deutschland ankündigte.

Dieselbe Summe wird an Gesamtinvestitionen eingeplant. Nach Angaben des Betriebsrats dürfte es in der niedersächsischen Stadt 5000 neue Jobs geben.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Derzeit arbeiten dort im bestehenden Motorenwerk knapp 7000. Zu der Grundsteinlegung für die neuen Hallen kamen auch Kanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD).

Die Verbrenner-Fertigung wird weiter abnehmen und langfristig auslaufen. Allerdings soll die PowerCo von Salzgitter aus den Grossteil des Batteriegeschäfts des Konzerns steuern.

Es geht um die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoffeinkauf über die Produktion bis zum Recycling. Ein Forschungszentrum ist ebenfalls angegliedert.

Neues VW-Werk wird das Massengeschäft bedienen

Ab 2025 will VW in dem neuen Werk, das neben der Motorenproduktion entsteht, die sogenannte Einheitszelle herstellen. Sie soll in vier von fünf Konzernfahrzeugen eingesetzt werden und die Fertigungskosten für die zentralen Akku-Elemente halbieren.

Gedacht ist sie also für die Modelle im Massengeschäft, nicht für Oberklasseautos.

Ausgehend von einer elektrischen Gesamtenergie von 20 Gigawattstunden (GWh) peilt man in Salzgitter über mehrere Schritte eine Jahresmenge von 40 GWh an. Das soll für die Ausrüstung von gut einer halben Million E-Autos reichen.

Diese Grössenordnung ist auch das Ziel bei fünf weiteren Zellwerken in Europa. Das nordschwedische Skellefteå und Valencia in Spanien stehen dafür neben Salzgitter bereits fest. Für die übrigen drei Standorte soll es Bewerbungen unter anderem aus Deutschland und Osteuropa geben.

Auch mögliche «Gigafabriken» in Nordamerika sind in der Vorbereitung. In China arbeitet VW mit dem Zellhersteller Gotion zusammen, in Europa mit Northvolt aus Schweden.

VW will Zellwerke vereinheitlichen

Mehr Vereinheitlichung erhofft sich Volkswagen auch von seinen Plänen zu «Standardfabriken» für die Zellfertigung. Als Vorbild dienen die verschiedenen Fahrzeugbaukästen und -plattformen.

Gemeinsam mit dem Grosslieferanten Bosch prüft man die Ausstattung kompletter Werke. «So entstehen Fabriken, die sich schnell auf weitere Produkt- und Produktionsinnovationen umstellen lassen», erklärt der Konzern dazu.

(awp/mth)