Im Verlauf des Auffahrtsdonnerstags wuchs der Stau auf der Autobahn A2 gegen die Mittagszeit hin von zunächst acht auf zehn Kilometer an. Das führte zu einer Wartezeit von einer Stunde und 45 Minuten. Der Stau hielt bis in den Nachmittag hinein in gleicher Länge an. Die Urner Kantonspolizei dosierte die Einfahrten in den Tunnel.

Wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse mitteilte, wichen viele Automobilistinnen und Automobilisten dem Stau auf der Autobahn über die Kantonsstrasse zwischen Erstfeld und Göschenen UR aus. Von dort überquerten sie den Gotthardpass, der seit dem vergangenen Freitag nach der Wintersperre wieder offen ist. Auch auf der Kantonsstrasse dosierte die Kantonspolizei den Verkehr, so dass ebenfalls Geduld gefragt war.

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Weitherum Stau und Behinderungen

Das Bundesamt für Strassen (Astra) empfahl Reisenden als Alternativen zum Gotthardtunnel die San-Bernardino-Route, den Tunnel durch den Grossen St. Bernhard sowie den Simplonpass und den Autoverlad durch den Lötschberg und den Simplon.

Die San-Bernardino-Route war an Auffahrt indessen nicht das Anti-Stau-Rezept. Zwischen Chur-Süd und Rothenbrunnen GR staute sich Verkehr auf der Autobahn südwärts ebenfalls während etlicher Stunden.

Auf der Hauptstrasse zum Tunnel durch den Grossen St. Bernhard waren ab Liddes VS Richtung Süden zwei Stunden Reisezeit mehr einzuplanen. Vor dem Autoverlad in Kandersteg im Berner Oberland dauerte die Geduldsprobe am Nachmittag zwei Stunden.

Geduld war zudem auf anderen Teilen des Strassennetzes gefragt. Auf der A2 Basel-Luzern harzte es zwischen Augst und Sissach, was die Reisezeit um eine halbe Stunde verlängerte. Von Zürich Richtung Ostschweiz ging die Fahrt entlang des Zürich- und des Walensees nicht reibungslos vonstatten, genauso wie zwischen Kriegstetten SO und Gunzgen SO.

Staus ab Mittwoch

Bereits am Mittwochmorgen mass die Blechlawine Richtung Süden vor dem Gotthard-Nordportal neun Kilometer. Bis zum Abend wuchs sie auf zehn Kilometer an und schrumpfte bis in die frühen Morgenstunden des Auffahrtstages wieder. Freie Fahrt gab es nur für wenige Stunden.

Die SBB setzen zu Auffahrt und an Pfingsten Anfang Juni je 25 Extrazüge ins Tessin und zurück ein. Pro Wochenende stünden den Reisenden damit rund 35'000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung, hiess es in einer Mitteilung des Bahnkonzerns. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen zu hohen Frequenzen auf einzelnen Zügen komme.